Forscher verglichen in einer Studie Menschen, die anfällig für Sorgen waren mit solchen, die das nicht waren. Sie teilten die Teilnehmer per Zufall in zwei Gruppen. Die eine Gruppe schrieb ein therapeutisches Journal, die andere notierte die Dinge neutral ohne besonderes Konzept. Die Anleitung für das therapeutische Journal forderte die Schreiber auf, die befürchteten Ergebnisse in einem positiven Licht zu beschreiben, sich auf die potenziellen Vorteile zu konzentrieren. Die andere Gruppe wurde gebeten, über neutrale Dinge zu schreiben, die ihnen keine Sorgen machten, wie z. B. Freizeitaktivitäten des letzten Tages.
Wie erwartet, schafften es die, die sich besondere Sorgen machten, nach nur einer Woche auf diese Art und Weise ihre Bedenken deutlich zu reduzieren, während die anderen keine signifikante Veränderung zeigten.
Langfristiger Erfolg
Besonders interessant für eine Umsetzung im Arbeitsalltag war: Die ausgesprochen kurze Intervention – 20 Minuten schreiben – reduzierte nicht nur den kurzfristigen Stress, sondern förderte messbar eine optimistische Veränderung des Denkens. Diese Veränderung trat nach ca. einer Woche bereits ein. Wichtig zu bemerken ist, dass diese Veränderungen bei denjenigen eintraten, die übermäßig große Angst hatten. Die anderen Teilnehmer erlebten diese Veränderungen nicht.
Therapeutisches Schreiben hilft
Das therapeutische (Tagebuch-)Schreiben ist also eine wirksame Maßnahme und kann sicherlich auch ohne direkte therapeutische Begleitung wirken, wenn die Erlebnisse, vor denen man sich sorgt, nicht neutral, sondern in einem positiven Licht beschrieben werden.
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