Der Arbeitgeber bietet zwar in einigen Fällen selbst Seminare an – meist liegt es aber in der Verantwortung des Angestellten, sich über weiterbildende Maßnahmen zu informieren. Eine Möglichkeit ist das Lernen aus Büchern. Kiehl – Fachhandel für Lehr- und Weiterbildungsmaterial bietet einiges an Fachliteratur an, die dabei hilft, das eigene Wissen auszubauen. Aber auch die Handelskammern oder die Industrie- und Handelskammer sowie die Agentur für Arbeit unterstützen einen dabei, die passende Weiterbildung zu finden. Die wichtigsten Fragen zur Weiterbildung lauten:
- Was ist vor der Entscheidung für eine berufliche Weiterbildung zu beachten?
- Was kostet die Weiterbildung?
- Wie wird die Qualität gewährleistet?
- Welcher Abschluss wird erlangt und welchen Einfluss hat dieser auf die berufliche Zukunft?
Neben diesen Fragen gibt es aber noch einiges mehr zu beachten; beispielsweise wo am besten nach Angeboten gesucht wird und wie genau die Vorschriften für den Bildungsurlaub aussehen.
- Die Recherche nach Weiterbildungsmaßnahmen
- Gibt es Zulassungsvoraussetzungen?
- Kriterien, um den besten Veranstalter herauszufiltern
- Besteht Anspruch auf Bildungsurlaub?
1. Die Recherche nach Weiterbildungsmaßnahmen
Wie schon erwähnt, bieten sowohl die Industrie- und Handelskammern als auch die Agentur für Arbeit Informationen um Weiterbildungen an. Aber auch Gewerkschaften oder Volkshochschulen haben Weiterbildungen im Programm, eine Nachfrage lohnt sich in den meisten Fällen. Neben diesen gibt es aber auch die Möglichkeit, im Internet geeignete Angebote herauszusuchen.
Als Ausgangspunkt für die Suche empfiehlt rhein-necker.ihk24.de das bundesweite Weiterbildungsportal WIS. Es gibt noch weitere Portale, die zusammen genommen einen umfassenden Überblick über den Weiterbildungsmarkt geben; die folgenden gehören unter anderem dazu.
- Bundesinstitut für Berufsbildung
- KURSNET der Agentur für Arbeit
- Suchmaschine des deutschen Bildungsservers für Weiterbildungskurse
Wenn eine Prüfung abgelegt werden kann, ist es wichtig, sich im Vorfeld um die Voraussetzungen dafür zu informieren © Photographee.eu – Fotolia
2. Gibt es Zulassungsvoraussetzungen?
Bevor über die Zulassungsvoraussetzungen nachgedacht wird, sollte sich der Angestellte überlegen, ob er dem Stress der Weiterbildung gewachsen ist. Die Schulung bedeutet einen erhöhten Lernaufwand – und damit weniger Zeit für Familie und Freunde, teilweise über einige Wochen oder Monate hinweg. Wer dafür nicht die richtige Motivation hat, wird die Weiterbildung kaum erfolgreich abschließen können.
Um an einer Schulung teilzunehmen, ist meist eine berufliche Vorerfahrung und teilweise auch Abschlüsse, wie eine Ausbildung, notwendig, damit sichergestellt ist, dass jeder Teilnehmer auf dem angestrebten Leistungsniveau mithalten kann. Außerdem sollten die Teilnehmer an den Kursen herausfinden, ob eine Prüfung abgelegt werden kann, die ihnen die erfolgreiche Teilnahme an der Weiterbildung bescheinigt.
Dadurch haben sie die Zusatzqualifikation schwarz auf weiß – und damit weitaus bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder für eine Gehaltserhöhung. Damit die Prüfung auch erfolgreich absolviert wird, ist es wichtig, sich so früh wie möglich über die Anforderungen zu erkundigen, um effektiv auf die Prüfung hin zu lernen. Außerdem können für die Prüfung gesonderte Zulassungsbedingungen gelten – dies müssen die Teilnehmer ebenfalls in Erfahrung bringen.
3. Kriterien, um den besten Veranstalter herauszufiltern
Ist das Ziel entschieden, gilt es, den besten Anbieter für die Weiterbildungsmaßnahme zu finden. Bei dem großen Angebot an Kursen ist dies nicht immer einfach. Der Angestellte sollte am besten Informationsmaterial anfordern und danach entscheiden. Je umfangreicher dies ist, desto durchdachter werden wahrscheinlich die Kurse sein.
Ein Veranstalter, der nur unvollständiges Material schickt, wird immerhin kaum eine qualifizierte und vollständige Weiterbildung anbieten können. Die Adressen der Anbieter können bei den verschiedenen Fortbildungsportalen erfragt werden, wenn sie dort nicht generell angegeben sind.
Wichtig sind zudem auch die Kosten: Anhand des Materials kann ein Preis-Leistungs-Verhältnis aufgestellt werden – anhand dessen kann der Angestellte entscheiden, welche Weiterbildung ihm wahrscheinlich den größten Nutzen mit möglichst geringem, finanziellen Aufwand bietet. Allerdings ist zu bedenken: Wirklich billige Kurse können kaum in der Qualität so gut sein wie die preislich etwas hochwertiger angelegten.
4. Besteht Anspruch auf Bildungsurlaub?
Bildungsurlaub ist nicht gleichzusetzen mit Erholungsurlaub. Der Arbeitnehmer wird bei Ersterem freigestellt von der Arbeit – im Normalfall etwa für eine Woche, dies ist aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, berichtet bildungsurlaub.de. Seinen Lohn erhält er aber dennoch und die Tage werden ihm auch nicht vom Erholungsurlaub abgezogen.
Die Regelungen für den Bildungsurlaub sind unterschiedlich geregelt – teilweise haben Bundesländer auch gar keine genaue Gesetzgebung. In den folgenden Bundesländern ist es Arbeitnehmern gesetzlich erlaubt, Bildungsurlaub zu nehmen – in welcher Häufigkeit und unter welchen Voraussetzungen dies geschieht, ist gesondert in den jeweiligen Weiterbildungsgesetzen nachzulesen.
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
In Bayern, Sachsen, Baden-Württemberg und Thüringen ist keine gesetzliche Regelung zum Bildungsurlaub vorhanden. Der Arbeitnehmer hat somit keinen Anspruch darauf – sofern ihnen nicht arbeits- oder tarifvertraglich eine Freistellung zu Bildungszwecken genehmigt wird.