Bei einer Deckungsbeitragsrechnung können Sie sehr leicht erkennen, ob ein Kostenträger rentabel ist oder nicht. Sie können eine Deckungsbeitragsrechnung zum Beispiel für Produkte, Produktgruppen, Kunden, Verkaufsgebiete oder auch Projekte durchführen. Als Basis für wichtige unternehmerische Entscheidungen ist die Deckungsbeitragsrechnung ein einfaches, aber sehr leistungsstarkes Hilfsmittel.
Die variablen Kosten richtig bewerten
Wenn Sie ein Produkt herstellen, haben Sie immer Kosten, die nur entstehen, weil dieses Produkt hergestellt wird. Darüber hinaus haben Sie aber auch noch Fixkosten, die unabhängig von der Produktion vorhanden sind. Die sachlich korrekte Trennung dieser beiden Kostenfaktoren ist sehr wichtig, um einschätzen zu können, ob sich die Herstellung eines bestimmten Produktes lohnt.
Bei den variablen Kosten sollten Sie zudem nicht nur die aktuelle Situation beurteilen, sondern auch die zukünftige Kostenentwicklung. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass ein Zulieferer künftig höhere Preise verlangen wird, sollte dies in den variablen Kosten bereits berücksichtigt werden, damit Sie eine zukunftsfähige Entscheidung treffen können.
Die Zahlen nicht künstlich nach unten rechnen
Bei jeder Kostenrechnung ist die Versuchung groß, die einzelnen Posten auf ein Minimum zu reduzieren, damit am Ende ein gutes Ergebnis herauskommt. Das ist aber nicht sinnvoll. Sie sollten auch nicht mit überhöhten Kosten rechnen, die vielleicht im ungünstigsten Fall bei einer großen Wirtschaftskrise entstehen könnten.
Vielmehr sollten Sie anhand der Erfahrungen in den letzten Jahren und eventuell bereits vorhandenen Ankündigungen zu künftigen Einkaufspreisen eine vernünftige Einschätzung vornehmen. Im Zweifel ist es am sinnvollsten, die aktuellen Preise zu verwenden und zusätzlich eine Rechnung vorzunehmen, bei der eine Preissteigerung angenommen wird.
Die Zukunft im Auge behalten
Wenn eine Deckungsbeitragsrechnung zeigt, dass ein Produkt gerade noch rentabel ist, sollten Sie sich gut überlegen, ob das Produkt für Ihr Unternehmen auch künftig noch interessant sein kann. Eventuell haben Sie die Möglichkeit, die Kosten zu reduzieren. In jedem Fall sollten Sie aber ein knappes Ergebnis als Warnhinweis sehen.
Wenn die Rentabilität jetzt schon gering ist, ist die Chance groß, dass durch Kostensteigerungen das Produkt relativ schnell unrentabel werden kann. Je früher Sie gegensteuern, desto besser ist die Chance, dieses Problem zu vermeiden. Manchmal ist es aber auch unvermeidlich, eine Produktlinie einzustellen, weil offensichtlich ist, dass die Rentabilität in Zukunft nicht mehr gegeben ist.
Die Zukunft auf Basis von Deckungsbeitragsrechnungen planen
Deckungsbeitragsrechnungen sind relativ aufwändig, aber dennoch sollten Sie diese speziellen Kostenrechnungen regelmäßig von Ihrer Buchhaltung durchführen lassen, damit Sie stets den Überblick über Ihr Unternehmen haben. Insbesondere können Sie Schwachpunkte frühzeitig erkennen. Durch unterschiedliche Faktoren kann es sehr leicht passieren, dass ein relativ unrentabler Firmenzweig eine ganze Weile lang unentdeckt bleibt.
Durch die knallharten Fakten, die in einer Deckungsbeitragsrechnung präsentiert werden, wird auch schon zu einem Zeitpunkt, an dem noch alles perfekt erscheint, aufgedeckt, dass es Handlungsbedarf gibt. Deckungsbeitragsrechnungen sorgen dafür, dass Sie als Unternehmer der Zeit immer ein bisschen voraus sind.