Wie Sie erfolgreich die Probezeit überstehen

Wenn Mitarbeiter gerade den Arbeitsvertrag unterschrieben haben, müssen Sie erneut zittern: Nun kommt es darauf an, die Probezeit erfolgreich zu überstehen. Diese nimmt man besser nicht auf die leichte Schulter, denn rund jeder dritte Mitarbeiter übersteht die ersten Monate nach Schätzungen von Experten nicht. Es gibt gewisse Regeln, die Einsteiger beachten sollten.

Zu Beginn seiner Probezeit steht der Mitarbeiter unter Dauerbeobachtung. Dabei kann ihm manches Missgeschick passieren. Im Folgenden finden Sie fünf typische Anfängerfehler und eine Anleitung, wie Sie diese vermeiden.

Falsche Prioritäten setzen

Falsche Prioritäten setzt unter Umständen derjenige, für den nur zählt, was im Vorstellungsgespräch besprochen wurde. Vorgesetzte und Kollegen haben jedoch unter Umständen andere Erwartungen. Wer diese Erwartungen nicht kennt, setzt vielleicht falsche Schwerpunkte und gerät mit wichtigen Aufgaben in Rückstand. Das kann schnell zum Aus führen.

Zwar gibt es in der Regel einen Einarbeitungsplan, doch klappt das nicht immer. Vor allem von Führungskräften wird erwartet, dass sie ihre Einarbeitung selbst managen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten. Man sollte diesen frühzeitig fragen, was von einem fachlich und persönlich erwartet wird und was Priorität hat.

Fehlender Aufbau von Beziehungen

Soziale Kompetenzen sind wichtig und neue Mitarbeiter sollten diese nicht nur in ihrem Team zeigen. Wer in der Probezeit keinen Schwerpunkt auf den Aufbau und die Pflege von Netzwerken legt, schneidet sich möglicherweise selbst von wichtigen Informationsquellen ab. Doch ebenso gefährlich ist es, neu gewonnene Kontakte für zeitsparende Abkürzungen zu nutzen: Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig, den offiziellen Dienstweg einzuhalten.

Mangelnde Zurückhaltung

Gerade in der Probezeit will jeder gerne zeigen, was er kann. Doch wer es dabei übertreibt, macht sich leicht unbeliebt. Zum einen kann Besserwisser niemand leiden und zum anderen lässt derjenige die Kollegen schlecht aussehen, der ständig 150 Prozent gibt.

Zurückhaltung ist ist auch bei Flurfunk und Tratsch angebracht. Das macht unter Umständen schnell die Runde und landet garantiert beim Falschen.

Deshalb sollten neue Mitarbeiter in den ersten Monaten besser auf persönliche Einschätzungen und Verbesserungsvorschläge verzichten. Man sollte erstmal viel über Hintergründe und Zusammenhänge in Erfahrung bringen, bevor man sich eine Meinung bildet. Zudem wird von neuen Kollegen nicht erwartet, dass sie zu allem sofort eine Meinung haben oder neue Leistungsmaßstäbe setzen. Da ist eher Zurückhaltung und Vorsicht angebracht.

Sich ein schlechtes Image aufbauen

Nicht zu unterschätzen ist das Image, dass sich ein neuer Mitarbeiter in der Probezeit aufbaut. Es kommt vor, dass neue Mitarbeiter sich in Kleidung, Sprache und Benehmen zu sehr an ihren Kollegen orientieren und dabei die Sicht des Vorgesetzten vergessen. Wenn ein Bewerber zum Vorstellungsgespräch im Anzug erschien und dann in der Probezeit ständig in Jeans und Shirt herumläuft, kann sich der Vorgesetzte schon fragen, ob er da wirklich eine Führungskraft eingestellt hat.

Deshalb sollten sich gerade Anfänger klar machen, für welche Position sie eingestellt wurden und was ihre eigenen Ziele sind. Denn wer Karriere machen will, muss sich von Anfang an entsprechend kleiden, sonst kommt es nie dazu. Zumindest sollten Sakko, Hemd, Krawatte und gute Schuhe griffbereit im Büroschrank vorhanden sein.

Fehler nicht zugeben

Wer Fehler in der Probezeit unter den Teppich kehrt, handelt grob fahrlässig. Wenn der Vorgesetzte erst durch andere davon erfährt, wäre das fatal. Und wer anderen die Schuld gibt oder mit Unwissenheit argumentiert, macht es nur noch schlimmer.

Das zeugt von mangelnder Selbstreflexion und ist ein K.O.-Kriterium in der Probezeit. Wer einen Fehler macht, sollte dazu stehen und den eigenen Anteil nicht unterschlagen. Wichtig ist dabei, den Vorgesetzten schnell zu informieren und nach Möglichkeit gleich einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten.

Wenn Sie diese Fehler in der Probezeit vermeiden, haben Sie gute Chancen, die ersten Monate im neuen Job erfolgreich zu überstehen.

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