Wie Sie ein Tabu-Thema smalltalk-tauglich machen

Krankheit und Tod sind keine Smalltalk-Themen. Doch entsprechend aufbereitet eignet sich sogar Letzteres für die lockere Konversation. Nehmen Sie dazu unsere Nachbarn als Vorbild: Österreich geht mit dem Tod als Gesprächsthema recht gelassen um.

Beginnen Sie den Smalltalk mit einem erfolgreichen Musiker

Muss ich erst sterben, um zu leben? Diese Frage stellte Österreichs erfolgreichster Pop-Musiker auf seinem Album Out of the Dark. Leider war es sein letztes. Das Werk wurde erst nach Johann Hölzels Ableben veröffentlicht. Vor allem der tragische Tod des Künstlers ließ das Interesse an seiner Person wieder ansteigen. Dies schlug sich sehr positiv in den Verkaufszahlen des posthumen Albums nieder. Für seine Erben war das natürlich erfreulicher als für den Verstorbenen.

Johann Hölzel? Wer ist das? Diese Frage sollten Sie Ihrem
Smalltalk-Gesprächspartner noch beantworten. Johann Hölzel hatte sich
einen Künstlernamen zugelegt: Falco. Sein Rock me Amadeus ist bis heute das erfolgreichste deutschsprachige Lied in den USA.

Setzen Sie den Smalltalk mit einem erfolgreichen Musiker fort

Wie dem Österreicher Falco erging es dessen Landsmann Gustav Mahler.
Kennt Ihr Smalltalk-Gegenüber den großen Komponisten und Dirigenten?
Mahler lebte ein Jahrhundert vor Falco. Im Jahr 1897 erklomm der
Künstler den Gipfel seiner Karriere: Er wurde zum Künstlerischen
Direktor der Wiener Hofoper berufen. Doch wurde Mahler am damals größten
Theater der Welt nie so recht glücklich. Fast ein Jahrzehnt lang quälte
er sich im ungeliebten Amt. Dann nahm er völlig resigniert seinen
Abschied.

Das Elend setze sich fort. Nur vier Jahre waren Mahler im
wohlverdienten Ruhestand vergönnt. Am 17. Mai 1911 starb er. Die Zeit
danach bedeuteten hundert gute Jahre für Mahler. Bei seinem Abschied
hatten ihm die Wiener nicht allzu viele Tränen nachgeweint. Doch was
anschließend passierte, sah der Unverstandene richtig voraus.

Ihr Smalltalk-Fazit: Der Tod ist kein Karriereknick

Wenige Tage vor seinem Tod klagte Mahler seinen nicht mehr sehr vielen Freunden sein Leid: "Österreich ist schon ein seltsames Land. Muss man hier unbedingt erst gestorben sein, damit einen die Leute leben lassen?"

Das Erfreuliche an solchen künstlerischen Schicksalen ist der Umkehrschluss: In unserem Nachbarland verlaufen Karrieren selbst für erfolglose Kulturschaffende grundsätzlich positiv: Das Beste kommt zum Schluss. Oder – sogar noch besser – danach. Vielleicht kann Ihr Smalltalk-Gegenüber mit einer ähnlichen Geschichte aufwarten. Es passiert ja nicht nur in unserem Nachbarland, dass ein Künstler nach dem Tod zu Ruhm und Ehre kommt.