Wie Sie den richtigen Steuerberater für sich finden

Wussten Sie, dass es in Deutschland über 60.000 Steuerberater gibt? Trotzdem ist es schwer, einen zu finden, der mehr tut als ein Buchhalter, der Sie steuerlich und betriebswirtschaftlich berät und unterstützt. Hier lesen Sie 6 Tipps, wie Sie einen Berater finden, mit dem Sie gut arbeiten können.
1. Andere Unternehmer fragen
Hören Sie sich bei anderen Unternehmern um, die in etwa die gleiche Betriebsgröße und -struktur wie Sie haben. Kann Ihnen jemand einen Steuerberater empfehlen? Das ist die sicherste Methode, an einen guten Berater zu kommen, denn kaum jemand spricht eine solche Empfehlung leichtfertig aus.

2. Große Sozietäten meiden
Wenn Ihnen kein Steuerberater empfohlen wird, wählen Sie z.B. aus dem Branchenbuch einige aus, die Sie sich näher anschauen wollen. Oder recherchieren Sie online in der Datenbank des Deutschen Steuerberaterverbands unter www.steuerberater-suchservice.de.

Vergessen Sie aber die großen, namhaften Sozietäten. Die haben an kleineren Mandaten kein Interesse, sodass Sie mit einer 08/15-Betreuung zufrieden sein müssten und die auch noch teurer bezahlen als anderswo. Besser geeignet sind daher "Einzelkämpfer" mit einem oder nur wenigen Angestellten.

3. Diplom-Kaufmann kann beraterisch besser sein
Ist ein Steuerberater Diplom-Kaufmann, versteht er deswegen nicht unbedingt mehr als andere vom Steuerrecht. Er hat aber ein Wirtschaftsfach studiert und sollte sich daher mit Unternehmensplanung und Marketing besser auskennen als ein Nicht-Betriebswirt. Wollen Sie in diesen Dingen beraten werden, berücksichtigen Sie das bei der Auswahl.

4. Kostenfreies Erstgespräch verlangen
Mit einigen Beratern, die nach dem bisher Gesagten infrage kommen, sollten Sie ein Erstgespräch vereinbaren. Fragen Sie aber gleich, ob Ihnen dafür Kosten berechnet werden. Ist das der Fall, nehmen Sie Abstand. Denn Gebühren für Erstgespräche verlangen wohl nur solche Berater, die kein Interesse an der Zusammenarbeit haben.

In einem kostenfreien Erstgespräch erhalten Sie natürlich keine kostenlose Steuerberatung. Ein interessierter Berater wird Ihnen dann aber gern den einen oder anderen Steuertipp schon im Erstgespräch geben, um sich kompetent zu zeigen.

5. Aktuelles Wissen testen
Stellen Sie im Erstgespräch ruhig die eine oder andere Testfrage, um zu prüfen, ob der Berater auf dem Laufenden ist. Fragen Sie ihn z.B., wann das Finanzamt Sie zur Bilanzierung auffordern darf.

6. Den Bauch entscheiden lassen
Entscheiden Sie sich dann nach dem Gefühl, mit dem Sie aus den Gesprächen herausgegangen sind.

War der Berater Ihnen sympathisch? Das ist wichtig, denn Sie werden ihm sehr persönliche Dinge anvertrauen müssen. Hat er Ihnen in Ruhe zugehört, sich Notizen gemacht und bei Unklarheiten nachgefragt? Dann können Sie eher davon ausgehen, dass er auch künftig engagiert für Sie tätig sein wird.