Wie Sie als Kleinunternehmer von der Matrixorganisation profitieren können

Die Matrixorganisation ist eine sogenannte "Mehrlinienorganisation". Dabei unterstehen die Mitarbeiter mindestens zwei verschiedenen Vorgesetzten. Bei der Herstellung eines Produktes könnte das zum Beispiel bedeuten, dass ein Mitarbeiter zum einen dem Leiter der Produktentwicklung, sowie dem Leiter der Produktherstellung untergeordnet ist.

Die Voraussetzung dafür, dass die Matrixorganisation auch in einem kleinen Unternehmen umgesetzt werden kann, ist Projektarbeit. Nur wenn Sie Ihr Unternehmen projektbezogen arbeiten lassen, können Sie mit der Matrixorganisation Vorteile erzielen. Ein großer Vorzug einer Matrixorganisation ist beispielsweise, dass es immer zwei verschiedene Perspektiven gibt, so dass die Wahrscheinlichkeit von Fehlentwicklungen deutlich reduziert wird. Im Idealfall steht dabei die Sachkompetenz im Vordergrund, denn beide Personen mit Leitungsfunktion haben unterschiedliche Ansätze, und sind dazu gezwungen, diese zu einem gemeinsamen Kompromiss zusammen zu führen. Eine gute Kommunikation ist allerdings die Voraussetzung.

In einem kleinen Unternehmen eine Matrixorganisation einführen

Zunächst sollten Sie erst einmal ein einziges Projekt testweise mit der Matrixorganisation durchführen. Dazu müssen Sie zwei Mitarbeiter benennen, die aus unterschiedlichen Perspektiven das Projekt leiten. Die Auswahl der Personen ist zentral für den Erfolg, denn die beiden Leiter müssen gut miteinander kommunizieren können. Sie können beispielsweise einen Projektleiter benennen, der für die konkrete Umsetzung des Projektes verantwortlich ist. Die zweite Person mit Leitungsfunktion kümmert sich hingegen ausschließlich darum, dass das Produkt am Ende kosteneffizient und markttauglich ist. Sie verknüpfen also in diesem Fall eine kreative Organisationskraft mit einem nüchternen Rechner.

Kompetenzgerangel als größtes Problem

Das grundsätzliche Problem bei der Matrixorganisation ist, dass es zwei gleichberechtigte Führungspersonen gibt. Wenn es zu Kompetenzgerangel kommt, leidet das gesamte Team unter den Spannungen. Allerdings ist es bei der Matrixorganisation nicht möglich, diesen Kompetenzstreit mit Regeln aufzulösen, denn das würde bedeuten, dass Sie keine gleichberechtigten Führungskräfte mehr hätten. Der größte Fehler, den Sie deswegen machen können, wäre es, die falschen Leute für diese Positionen auszuwählen. Es ist nicht unbedingt immer notwendig, die beiden objektiv besten Fachleute einzusetzen. Vielmehr sind die zwischenmenschliche Komponente und die Kompromissfähigkeit in der Matrixorganisation ebenso wichtig wie die fachlichen Qualitäten der Leiter.

Mitarbeiter profitieren von guter Matrixorganisation

Für die Mitarbeiter, die in einem Projekt engagiert sind, ist eine gut funktionierende Matrixorganisation mit vielen Vorteilen verbunden. Die kurzen Kommunikationswege und die klare Trennung zwischen Inhalt und Organisation erleichtert es allen Beteiligten, im Arbeitsalltag den passenden Ansprechpartner zu finden. Zudem entsteht bei der Matrixorganisation sehr schnell ein Teamgefühl, denn alle Rollen sind klar definiert und es gibt, zumindest im Idealfall, keine Konkurrenz innerhalb des Teams. Nicht zuletzt ist es auch sehr einfach, bei großen Projekten, die vielleicht die aktuellen Möglichkeiten Ihres Unternehmens übersteigen, externe Spezialisten einzubinden. In einer gut implementierten Matrixorganisation findet jeder neue Mitarbeiter sehr schnell seinen Platz.