Wie reagiere ich bei einer Kopfverletzung?

Eine Kopfverletzung am Arbeitsplatz ist schnell passiert. Besonders gefährdet sind Mitarbeiter, die keinen Helm oder Kopfschutz tragen. Aber auch aus Unachtsamkeit kann viel passieren. Wie können Sie bei diesem Arbeitsunfall wirkungsvoll Erste Hilfe leisten?

Eine Kopfverletzung passiert durch eine äußere Gewalteinwirkung auf den Kopf. Die Folgen bei dieser Art von Arbeitsunfall können sein:

  • Gehirnerschütterung
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Schädelbasisbruch

Meistens besteht in diesem Zusammenhang eine Bewusstlosigkeit, deren Tiefe und Dauer vom Schädigungsgrad abhängig ist. Gehen wir nun auf die einzelnen Arten von Kopfverletzungen und die entsprechenden Erste Hilfe Maßnahmen ein.

Gehirnerschütterung

Durch die Gewalteinwirkung auf den Kopf wird die Hirnmasse gegen den Schädelknochen gepresst. Dadurch entsteht eine Hirnschwellung, welche zur Bewusstlosigkeit führen kann.

Erkennung:
kurzzeitiger Schwund des Bewusstseins, keine Erinnerung an Ereignisse kurz vor dem Unfall, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen

Gefahren:
Blutung, Bewusstlosigkeit bedeutet Lebensgefahr durch Verlegung der Atemwege (Aspiration) und Atemstillstand als Folge der Aspiration und des Hirndrucks.

Maßnahmen:

  • Prüfung der Atmung
  • Bei Atmung Seitenlage
  • Bei Atemstillstand Atemspende
  • Wiederholt Atmung kontrollieren
  • Notruf

In jedem Fall entscheidet nur der Arzt, ob der Verletzte aufstehen darf oder nicht.

Schädel-Hirn-Verletzung

Bei dem offenen Schädelbruch wird gleichzeitig die Hirnmasse verletzt und schwillt daraufhin an. Die Hirnmasse kann auch aus der Kopfwunde heraustreten.

Erkennung:
Bewusstlosigkeit, eventuelle Krämpfe, Wundblutung im Bereich des behaarten Kopfes, eventueller Austritt der Gehirnmasse.

Gefahren:
Aspiration, Atemstillstand, Infektion der Wunde, Schädigung der Gehirnmasse.

Maßnahmen:

  • Prüfung der Atmung
  • Bei Atmung Seitenlagerung auf die unverletzte (!) Stelle
  • Bei Atemstillstand Atemspende
  • Wundbedeckung
  • Wiederholt Atmung kontrollieren
  • Notruf

Achtung: Die Hirnmasse darf auf keinen Fall berührt und nicht zurückgedrängt werden!

Schädelbasisbruch:

Das ist eine typische Verletzung, wenn man mit dem Schädel stark auf einer Wand oder am Boden aufprallt.

Erkennung:
Meist sehr geringe Blutung aus Nase, Mund oder Ohr, Bewusstlosigkeit

Gefahren:
Aspiration, Atemstillstand, Verschiebung des Schädelknochens und Schädigung verschiedener Gehirnbereiche.

Maßnahmen:

  • Prüfung der Atmung
  • Bei Atmung Seitenlagerung
  • Bei Atemstillstand Atemspende
  • Wiederholt Atmung kontrollieren
  • Notruf

Achtung: Keine Wundbedeckung an der Nase, Mund oder Ohr vornehmen. Das Blut muss abfließen können, um den Druck auf das Gehirn zu entlasten!

Bildnachweis: Georgiy / stock.adobe.com