Wie Personalmanagement vom Fußball profitiert

Die Frauen-WM und die Bundesligasaison geben einen guten Anlass darüber kurz zu reflektieren, inwieweit die Instrumente und Methoden des Fußballmanagements mit denen des modernen Personalmanagements korrelieren. Coaching nahm seinen Weg aus dem Sport in die Wirtschaft und Wertschöpfung den Weg aus der Wirtschaft in den Sport.

Was kann das Personalmanagement vom Fußball lernen? Keine absurde Fragestellung mehr, seit sich der Vereinsfußball professionalisierte und Vereine mit Aktienemblem keine Seltenheit mehr sind. Viele Ideen wandern aus dem Sportsystem in das Wirtschaftsystem: Coaching als Personalmangementsystem wurde aus dem US-amerikanischen Basketball adaptiert. Die Sportunternehmen profitieren aber auch von der Betriebswirtschaftslehre und organisieren ihre Vereine wie Profitcenter. 

Vom Fußballehrer zum Coach
Die Veränderung und Kundenorientierung im Personalmanagement des Fußballs lassen sich historisch mit dem Wandel des Fußballehres zum Coach andeuten. In Zeiten eines Bundestrainers wie Seppl Herberger war ein klar autoritatives Verhältnis zwischen Fußballlehrer und Mannschaft angezeigt. Gerade auch die zahlreichen Anekdoten über ihn aus jener Zeit zeigen, dass für den guten Fußballehrer fußballerische Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung im Einklang standen. Der Dozent im Seminargeschehen verkörpert noch weitgehend diesen Lehrertypus.

Fußballtrainer und Sportchef symbolisierten nicht nur den Einstieg in die globale Welt zu Beginn der Ära der Fußballbundesliga, sondern stellten einen weiteren Schritt in der Diversifizierung der Organisation eines Vereins und eines Verbandes wie dem DFB dar. Nicht ohne Grund tauchte auch der Begriff des Trainers – eines effizienten Dozenten in betrieblichen Teildiziplinen (z.B. als Verkaufstrainer) in den Betrieben und Unternehmen wieder auf.

Seit einem Jahrzehnt lässt sich der Wandel auch mit dem aus dem US-amerikanischen Basketball stammenden Begriff des Coaches beschreiben. Der Coach ist nicht nur Trainer einer Mannschaft, sondern auch Begleiter und Berater eines Spielers in Konfliktsituationen.

Praxistipp: Coaching und Begleitung als Dauerprozess
Webbasiertes oder interaktives persönliches Coaching sollte als ein Instrument auf Dauer zu den Strategien der Personalentwicklung und der Führungsprozesse etabliert werden. Nicht nur zu bestimmten Zeitpunkten sollten Zielvereinbarungsgespräche geführt werden, sondern eine permanente Wegbegleitung ist angesagt. Das können wir aus der Sportpsychologie lernen.