Sicher, eine schlechte Bezahlung stört die Zufriedenheit – selbst wenn es der Traumjob ist – erheblich. Doch dauerhafte Motivation erwächst nicht aus Gehaltserhöhungen oder Lohnzulagen. Dauerhafte Motivation von Mitarbeitern braucht Anerkennung und Herausforderung.
Mitarbeiter zu motivieren bedeutet mehr als nur das Beseitigen von Unzufriedenheit
Frederick Herzberg, US-Professor für Arbeitswissenschaft, stellte schon vor vielen Jahren fest, dass Mitarbeiter mit ihrer Arbeit zufrieden sind, wenn die Arbeit selbst zufriedenstellend ist. Die von ihm herausgefundenen Motivatoren bedeuten mehr als nur das Beseitigen von Gründen für Unzufriedenheit: Die Möglichkeit vielfältige und interessante Arbeit zu haben, Sinnhaftigkeit der Arbeit zu empfinden, Anerkennung für seine Leistung zu bekommen, selbst Verantwortung tragen zu dürfen und die Möglichkeit, sich beruflich und persönlich weiterentwickeln zu können, sind Faktoren, die eine dauerhafte Motivation von Mitarbeitern bewirken.
Ein sicherer Arbeitsplatz, eine unbefristete Stelle, regelmäßiges monatliches Gehalt, routinemäßige Sonderzahlungen (Weihnachts- oder Urlaubsgeld) oder gute Arbeitsbedingungen (PC, Geräte, Räume) zählt Herzberg zu den Motivationsfaktoren, die sich schnell "abnutzen" und nicht zur dauerhaften Motivation der Mitarbeiter beitragen. Sie bewirken nur das Fehlen von Unzufriedenheit.
Dauerhafte Motivation braucht die Möglichkeit von Selbstverwirklichung
Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat bereits in den 40er Jahren ähnliches festgestellt: Ein Grundeinkommen, ein sicherer Arbeitsplatz, angemessene Rahmenbedingungen bei der Arbeit, Verlässlichkeit der Firma oder gute Beziehungen im Team tragen nur dazu bei, dass Mitarbeiter nicht unzufrieden sind. Echte Motivation für auf Dauer gute Leistungen braucht die Möglichkeit, die eigenen Potentiale zur Entfaltung bringen zu können, die Übertragung von Verantwortung, Anerkennung von Leistung und Kompetenz sowie berufliche Aufstiegschancen.
Maslow und Herzberg haben an Aktualität nicht verloren
Gerade heute suchen viele Menschen nach Sinn. Nach dem Sinn des Lebens, nach dem Sinn ihrer Arbeit. Fließband- oder dumpfe Routinearbeit sind dafür bekannt, dass sie Menschen abstumpfen lassen und auf Dauer demotivieren.
Führungskräfte sollten sich also fragen, wie sie die innere Motivation ihrer Mitarbeiter entdecken und fördern können.
- Wodurch fühlt sich Ihr Mitarbeiter motiviert?
- Welche Motive spornen Ihren Mitarbeiter zur Leistung an?
- Was ist ihm wichtig?
- Wo hat er seine Stärken und Fähigkeiten?
- Bei welchen Tätigkeiten sehen Sie seine Freude und Begeisterung?
- Was demotiviert ihn eher?
Diese Fragen bieten sich auch für ein Gespräch mit dem Mitarbeiter an, wenn es darum geht ihn zu fördern und zu fordern. In der Diskussion miteinander können sich Ansatzpunkte ergeben, wie Sie Ihren Mitarbeiter wirklich dazu motivieren, seine Potentiale zu entfalten.