Wie funktioniert die Produktprogramm-Strategie?

In diesem Artikel geht es um den ersten Quadranten, um die Produktprogramm-Strategie. Wenn Sie alle vier Teile dieser Kleinserie aufmerksam durchlesen und sich dann ein paar Minuten Zeit nehmen, über die aktuelle Strategie Ihres Unternehmens nachzudenken, können Sie überprüfen, ob diese stimmig ist.

Zur Beurteilung des Strategischen Profils eines Unternehmen werden vier Parameter-Paare in einem Raster gegenüber gestellt und so auf ihre Stimmigkeit überprüft – die Produktprogramm-Strategie, die Wettbewerbs-Strategie, die Reccourcen-Strategie und die Aktivitäts-Strategie.

Beurteilung der Unternehmens-Strategie anhand von 8 Parametern
Hierzu werden 8 Parameter in einem Raster abgezeichnet (jeweils zwei in einem Quadrat) und die Punkte hinterher verbunden. Wenn das Unternehmensprofil stimmig ist, sollte sich ein um den Mittelpunkt zentrierter Kreis ergeben. Je enger der Kreis dabei ausfällt, umso starrer ist die Unternehmensstrategie – je größer der Kreis ist, um so flexibler ist sie. Wichtig ist, dass es hinterher einen Kreis gibt. Bei Ausreißern besteht Handlungsbedarf – die Unternehmensstrategie sollten angepasst werden.

Selbstverständlich ist die Abbildung des aktuellen strategischen Profils eines Unternehmens nur ein Teil der Strategiearbeit, gibt aber schnell und recht einfach einen ersten Überblick über den aktuellen Stand der Dinge. Starten wir also mit der Definition der beiden Parameter zur Eingrenzung der Produktprogramm-Strategien:

1. Ist das Leistungsangebot eher eng oder breit?

Abstufungsdefinitionen vom extrem breiten Beispiel bis zum Engen:

  • Abdeckung eines breiten Leistungsangebotes, das ALLE denkbaren Bedürfnisse einer Kundengruppe abdeckt
  • Sortimentsbreite als Anreiz für den Kundenkontakt. Getragen vom Gedanken der Dispersion auf eine Vielzahl von Marktsegmenten und der "economies of scope"
  • Konzentration auf einzelne Leistungsangebote im Rahmen eines umfassenden Sortiments
  • Herausragende Kompetenz beim gewählten Programmschwerpunkt als Anreiz für den Kundenkontakt
  • Getragen vom Gedanken der Konzentration auf einzelnen Marktsegmente und der "economies of scale"

2. Sind die Problemlösungen eher individuell oder eher standadisiert

Abstufungsdefinitionen vom extrem individuellen Beispiel bis zum Standard:

  • Durch die Individualisierung wird ein akquisitorisches Potenzial geschaffen, das vom Preisdruck befreit
  • Die Marktleistungsgestaltung orientiert sich einzelfallspezifisch an individuellen Kundenbedürfnissen
  • Durch Standardisierung erhofft man sich Vorteile im Preiskampf
  • Die Marktleistungsgestaltung wird exakt festgelegt und muss den Bedürfnissen einer Vielzahl von Kunden genügen.

Tragen Sie nun Ihre Ergebnisse in den ersten Quadranten der Grafik ein und machen Sie bei Teil 2 dieser Serie weiter – der Wettbewerbsstrategie.