Wie entsteht Boreout? Die Ursachen …

Boreout- angeblich das Gegenteil von Burnout wurde von Rothlin u.Werder vor einigen Jahren das erste Mal beschrieben. Gemeint sind psychische Fehlbelastungen durch Langeweile, die krank machen. Wer hat Schuld? Die Betroffenen, die Kollegen, die Vorgesetzten?

Die wichtigsten Gründe für Boreout:

  1. die falsche Berufswahl,
  2. der falsche Arbeitsplatz,
  3. ein gestörtes Gleichgewicht im Team. Wenn einige Kollegen reißen alle Arbeit an sich. Für die anderen bleibt nicht genug übrig

Betrachten wir die Gründe am Arbeitsplatz genauer:

Boreout entsteht aber nicht nur wenn quantitativ zu wenig zu tun ist. Boreout entsteht auch, wenn die Arbeit zu leicht ist und den Betroffenen nicht fordert.

Verstärkt wird dieses Problem wenn sich wiederholende einfache Tätigkeiten mit fehlender Eigenverantwortung paaren. So sinkt die Motivation und Identifikation mit der Aufgabe und der Orgaisation bzw. Firma für die man arbeitet.

Noch schlimmer wird es für Betroffene, wenn Kollegen die interessanten Tätigkeiten bekommen oder die Vorgesetzten diese Aufgaben für sich vorbehalten; und man wahrnimmt, dass es besser sein könnte, man aber benachteiligt wird im Vergleich zu den anderen.

Wenn die Arbeit keinen Platz mehr für Kreativität lässt, bringt das auch den Boreout voran.

Eine geringe Führungsqualität vermissen und mangelnde Wertschätzung durch den Chef bzw. das Unternehmen können ebenso den Boreout noch weiter verstärken.

Folgen von Boreout vergleichbar mit Folgen von Burnout

Auch Betroffene eine solche Situation durch z.B. interessante private Aktivitäten während der Arbeitszeit kompensieren, aber keinen Ausweg mehr sehen aus, stecken sie schnell in einem Teufelskreis aus: arbeiten wollen, aber auf Ablenkung angewiesen sein. Die gesundheitlichen Folgen aus der Stressbelastung durch Unterforderung durch Boreout sind ab einer bestimmten Ausprägung mit denen eines Burnouts vergleichbar: Müdigkeit, Schlafstörungen, Depressionen und psychosomatische Erkrankungen stellen sich ein.

Wie können Sie als Vorgesetzte oder Kollegen gelangweilte Mitarbieter erkennen?

Das ist nicht so einfach, da die sog. „Boreout-Strategie“ (siehe nächster Artikel) Betroffenen helfen starke Arbeitsauslastung vorzutäuschen.

Aber es gibt dennoch Hinweise, wenn Sie genau hinsehen:

Kein Interesse an Entwicklung

  • Die Beiträge in Besprechungen oder Workshops sind gering.
  • Der Mitarbeiter hat kein Interesse an Fortbildungen.
  • Er hat keinen Wunsch Aufstiegsmöglichkeiten zu finden/zu nutzen.

Kein Interesse an der Arbeit

  • Der Mitarbeiter schirmt seinen Bildschirm vor neugierigen oder zufälligen Blicken ab.
  • Der Betroffene geht oft zu Kollegen in anderen Büros um lange small-talk zu machen.
  • Es werden häufig Raucher- und/oder Toilettenpausen gemacht.

Keine Motivation oder Interesse an Qualität

  • Das Interesse des Mitarbeiters an Kundenbelangen fehlt.
  • Die Fehlerquote steigt an.
  • Eine hohe Anzahl an Krankentagen
  • Es werden vom Betroffenen keine Verbesserungsvorschläge oder auch mal kritische Anmerkungen gemacht.

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