Wie die Taschenlampe in Ihren Smalltalk kommt

Der 21. Dezember ist der Tag der Taschenlampe. Der 21. Dezember geht auch der längsten Nacht des Jahres voraus. Jedenfalls in der Nordhälfte der Erdkugel. Warum der Behelfsbeleuchtung an diesem besonderen Tag gedacht wird, sollten Sie in Ihrem nächsten Smalltalk erörtern.

Beginnen Sie den Taschenlampen-Smalltalk mit einem Engländer in New York

Hinter dem Tag der Taschenlampe steckt eine nicht alltägliche Geschichte. Sie beginnt mit David Missell. Der Brite arbeitete in einer New Yorker Fabrik, die Lampen herstellte. Zupass kam Missell, dass es bereits elektrisches Licht und Batterien gab. Eine tragbare elektrische Laterne ebenfalls: Diese hatte Louis A. Jackson 1895 zum Patent angemeldet. Sie wurde an Fahrräder angebracht und fand beim US-Militär Verwendung.

Was aber war Missells Leistung? Das wird Ihr Smalltalk-Gegenüber voller
Ungeduld einwerfen. Missells Leistung war es, drei Batterien
hintereinander zu schalten. Statt wie bislang vier paarweise
nebeneinander. Zudem verkürzte er die Trockenbatterien. Die passten nun
gemeinsam mit Glühbirne und Reflektor in einen recht kleinen, handlichen
Behälter. Der wiederum fand in einer Hosentasche Platz. Zugegeben:
in einer recht großen.

Jetzt wird es ein wenig kompliziert im Smalltalk

Es gab ein kleines Problem: Aus- und hinterher sofort wieder
einschalten ließ sich das Gerät nicht. Ob es Missells hohen Ansprüchen
nicht genügte? Oder der Erfinder einfach Geld brauchte? Jedenfalls wurde
das Patent, nachdem es am 10. Januar 1899 die Anerkennung erhalten
hatte, sofort wieder verkauft.

Der neue Patentinhaber war ein russischer Einwanderer: Conrad Hubert
ergänzte Missells Leuchte mit einem praktischen Ein-Aus-Schalter. Das
verbesserte Modell meldete er 1903 zum Patent an. Eine
Erfolgsgeschichte, die Sie Ihrem Smalltalk noch hinzufügen können.

Der Smalltalk wird zur Erfolgsgeschichte

Spätestens 1914 war Hubert Millionär: Da hatte der in Marketingdingen äußerst gewandte Tüftler seine Firma an den Großkonzern National Carbon verkauft. Parallel hatte in Deutschland ein Unternehmer eine elektrische Taschenlampe entwickelt. Paul Schmidt meldete sein Patent aber erst 1906 an.

Um die Verwirrung im Smalltalk komplett zu machen: Es gibt einen weiteren Kandidaten, der behauptet, die elektrische Taschenlampe erfunden zu haben. Dies steckte ein gewisser Joshua Cowan 1947 der Illustrierten New Yorker. Cowan war David Missells damaliger Arbeitgeber und stellte in seiner Fabrik Lampen her. Doch interessierten ihn Taschenlampen viel weniger als sein eigentliches Steckenpferd. Cowens Hobby waren elektrische Modelleisenbahnen. In sie steckte er alle seine Energie.

Jetzt müssen Sie im Smalltalk noch den Bogen zur Taschenlampe schlagen

Zweifellos lassen sich Spielzeuglokomotiven mit elektrischer Beleuchtung besser verkaufen. Sie passen sogar in die Hosentasche. Deshalb gehen sie aber noch lange nicht als Taschenlampe durch. Das wird sich nicht nur Ihr Smalltalk-Gesprächspartner denken.

Das dachten sich auch die Initiatoren des National Flashlight Day, als sie den Tag der Taschenlampe aus der Taufe hoben. Er wird jetzt einfach in der längsten Nacht des Jahres begangen. Auf dass die Batterien in jedem Fall alle werden…