Why WAI-Coaching? (II)

In dem zweiten Teil werden die Dimensionen des WAI (Workability-Index) näher betrachtet und auf die Interventionsformen durch ein WAI-Coaching geschaut. Dabei wird auch darauf hingewiesen, dass das WAI-Coaching nicht nur für Betriebsangehörige interessant sein kann, sondern auch für Gruppen, die in den Arbeitsmarkt re-integriert werden wollen.

Der Arbeitsfähigkeitsindex (WAI) wird bereits in verschiedenen Unternehmen eingesetzt, aber auch in Projekten mit Arbeitslosen erprobt. Die Ergebnisse aus diesem Fragebogen sollten nicht nur als einmaliges Erhebungsergebnis statisch betrachtet werden, sondern auch als Anlass zur gesundheitlichen Begleitung (Coaching) oder als Selbstbeobachtung und zur Findung von Handlungsalternativen begriffen werden.

Ich hatte in meinem ersten Beitrag "Why WAI?" auf den Gesamtzusammenhang in den "Haus der Arbeitsfähigkeit" verwiesen. Konkret umfasst der WAI- Fragebogen folgende sieben  Dimensionen:

  1. derzeitige Arbeitsfähigkeit im Vergleich mit der besten jemals erreichten Arbeitsfähigkeit,
  2. derzeitige Arbeitsfähigkeit in Bezug auf die körperlichen und psychischen Anforderungen der Arbeit,
  3. aktuelle Zahl ärztlich diagnostizierter Krankheiten,
  4. Ausmaß der Arbeitseinschränkungen aufgrund der Erkrankung/Verletzung,
  5. krankheitsbedingte Arbeitstage während der letzten 12 Monate,
  6. eigene Einschätzumg der Arbeitsfähigkeit in den kommenden zwei Jahren,
  7. mentale Ressourcen und Befindlichkeiten.

Nun können diese Ergebnispunkte auch zum Ausgangspunkt von Interventionen gemacht werden, um durch systematische gesundheitsförderliche Maßnahmen – von Sportinterventionen bis zur Ernährungsumstellung – die persönliche Arbeitsfähigkeit zu erhöhen. Die langfristigen Studien in dem FinnAge -Projekt zeigen hohe Interventionserfolge im Vergleich zu den Kontrollgruppen, die ohne jegliche Intervention blieben.

Auch die in Deutschland dokumentierten Fallbeispiele zeigen, dass das Arbeitsbewältigungs-Coaching eine gute Antwort auf die veränderten Bedürfnisse und Arbeitswelten ist. Der Einsatz des WAI schafft Gelegenheiten für Gespräche rund um das Thema Arbeits- und Lebensbedingungen – und verändert auch bei konsequenter Umsetzumg die kulturellen und organisationellen Rahmenbedingungen des Betriebes  in Richtung Älterwerden in Beschäftigung 30-40-50 plus. 

Neuerdings wird eine modifizierte Form des WAI auch im Wiedereingliedungsmanagement und bei der Beschäftigungsfähigkeit von Langzeitarbeitslosen genutzt. Eine tolle Form der Personalentwicklung.