Stressauslöser, die Ältere wahrscheinlich stärker betreffen
Um Missverständnissen vorzubeugen: Ältere sind zwar oft körperlich weniger leistungsfähig als jüngere Kollegen und benötigen i.d.R. mehr Regenerationsphasen, sie können aber vieles davon durch größere (Lebens-)Erfahrung und Routine wieder ausgleichen – und leisten durchaus genauso viel oder sogar mehr als Junge. Die Stressquellen sind häufig die gleichen, aber ihre Wirkung ist unterschiedlich stark. Im Weiteren konzentriert sich der Artikel vor allem auf die älteren Mitarbeiter.
Stressauslöser in der Arbeitsumgebung, die ältere Mitarbeiter stärker fordern, sind z. B.:
- Lärm
- Kälte oder Hitze
- Gerüche
- Unergonomische Büromöbel
- Schlechte Beleuchtung
- Mobbing
- Zeitmangel
Diese Stressquellen erhöhen die Beanspruchung des Einzelnen durch die Arbeit. Das ist bei möglicherweise verringerter körperlicher Leistungsfähigkeit im Alter besonders relevant. Vor allem Mitarbeiter, die bereits gestresst oder seelisch oder körperlich angeschlagen und deshalb weniger belastbar sind, leisten dann weniger.
Aber auch ganz „normale“ Anforderungen der Arbeit haben das Potenzial, Stress zu erzeugen, Das gilt besonders dann, wenn die Arbeitswelt komplexer, komplizierter und dynamischer wird. Ältere Menschen tun sich manchmal nicht so leicht, Neues zu lernen oder ihre Gewohnheiten umzustellen. Sie tun sich z. B. meist schwerer als jüngere mit
- technischen Veränderungen,
- stetigen Anpassungen an veränderte Arbeitsabläufe,
- schnell wechselnden Regelungen,
- neuen Vorgesetzten oder
- hohen Anforderungen an Mobilität bzw.
- einem gewaltigen Termindruck.
Diese Belastungen führen allerdings auch bei jüngeren Mitarbeitern schnell zu den bekannten Stresssymptomen.
Ständige Erreichbarkeit
In der modernen Arbeitswelt entsteht ein neuer Stressauslöser: die ständige Erreichbarkeit. Ständig klingelt das Handy und auch unterwegs müssen noch Berichte am Laptop verfasst werden. Auch wenn Unternehmen dies i.d.R. eher unausgesprochen einfordern, hat sich diese Entwicklung zu einem ernst zu nehmenden Stressauslöser für sehr viele Beschäftigte, egal ob jung oder alt, entwickelt.
So beugen Sie vor
Für Mitarbeiter, die diese Form der Arbeit nicht gewöhnt sind – und eine Zeit lang galt dies v. a. auch für Ältere -, kann dies eine geistige und körperliche Überforderung bedeuten, die zu Stress und Burnout führen kann. Vorbeugen kann man diesem Phänomen durch regelmäßige Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeiter. Zusätzlich können Folgen abgemildert werden, wenn Arbeitgeber besonders auf psychische und körperliche Belastungen achten und beispielsweise durch Coaching oder Gesundheitsförderungsmaßnahmen auch ihre älteren Mitarbeiter fördern.
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