Welche Inventurarten gibt es?

Dem Gesetz nach muss eine Inventur immer nach dem Geschäftsjahresende und ebenso bei einer Gründung, einer Übernahme oder einem Verkauf vorgenommen werden. Eine Ausnahme bilden Unternehmen, welche eine Einnahmenüberschussrechnung erstellen und die Durchführung einer Inventur freiwillig ist. Erfahren Sie hier, welche Inventurarten es gibt.

Bei einer Inventur
werden sämtliche physische Vermögensgegenstände erfasst, d. h. gezählt, gemessen sowie gewogen. Wenn dies nicht möglich ist, wird geschätzt. Es gibt verschiedene Inventurarten, die dieser Beitrag erläutert.

Stichtags- und zeitnahe Stichtagsinventur

Die Inventur wird am Inventurstichtag vorgenommen. Hierfür wird der Betrieb häufig geschlossen, um die Vermögensgegenstände zu überprüfen. Die Inventur muss nicht nur an einem einzigen Tag durchgeführt werden, denn dies ist aufgrund der zahlreichen Vermögensgegenstände vor allem in großen Unternehmen nicht möglich. Da Unternehmen dadurch oftmals nicht am Tagesgeschäft teilnehmen können, führt dies zu Umsatzeinbußen.

Die Inventur kann daher zehn Tage vor sowie zehn Tage nach dem sogenannten Stichtag durchgeführt werden. Hierbei werden alle Bestandsveränderungen durch Belege mit berücksichtigt, die auf den Bilanzstichtag dementsprechend gerechnet werden.

Verlegte Inventur

Wenn die Inventur verlegt wird, bedeutet dies, dass diese innerhalb von drei Monaten vor sowie zwei Monate nach dem eigentlichen Bilanzstichtag durchgeführt wird. Bei dieser Inventur ist der Vorteil, dass dem Unternehmen 5 Monate zur Verfügung stehen, um die Inventur durchzuführen. Hier werden wieder alle Bestandsveränderungen dementsprechend vor- oder zurückgerechnet. Jedoch müssen sie genau erfasst werden.

Permanente Inventur

Heutzutage werden Warenbestände dank der effektiven Warenwirtschaftssysteme genau erfasst. Dadurch wird jeder Zu- und Abgang festgehalten. Daher kann unter bestimmten Voraussetzungen eine permanente Inventur genügen. Wichtig ist hierbei, dass sämtliche Zu – und Abgänge durch Belege erfasst werden, auf denen der Tag, die Menge und die Bezeichnung eingetragen werden muss.

Einmal jährlich müssen die Bestände überprüft werden, damit eventuelle Abweichungen festgestellt werden. Es ist wichtig, dass Aufzeichnungen durchgeführt werden, damit deren Durchführung überprüft werden kann. Die Überprüfung kann über das Jahr zeitweise verteilt werden.