Wer sich unter den Schul- oder Studienabgängern genauer umhört wird feststellen, dass häufig die gleichen Berufswünsche aufgezählt werden. Ganz vorn mit dabei ist beispielsweise alles, was mit den Medien zu tun hat. Klingt logisch, da wir in einer von Medien bestimmten und überschütteten Gesellschaft leben.
Allerdings sollte man darauf achten, dass eben gerade dieser Sektor schon mehr oder weniger vollständig versorgt ist. Und auch andere Berufe verschwinden vom Markt, weil sich unsere Technik und Wirtschaft schlicht und einfach verändert hat.
Einem Experten zufolge funktioniert das Aussortieren wie folgt: Die Branchen beobachten intern, welche Berufsbilder nicht mehr wirklich zeitgemäß sind. Wenn dann auch kaum noch oder gar nicht mehr ausgebildet wird, kann man den Beruf entweder durch einen anderen ersetzen oder vollständig abschaffen. In einigen Fällen reicht das Ersetzen, indem man dem Ausbildungsinhalt beispielsweise erweiterte Module beifügt, eine attraktivere Bezeichnung findet und den Beruf quasi für die aktuellen Ansprüche aufrüstet.
Berufe früher und heute
Typische Beispiele für Berufe die von der Bildfläche verschwunden sind, wären Schiffszimmerer, Schirmmacher oder Handschuhmacher – sie alle stammen vorwiegend aus der Nachkriegszeit und wurden zum größten Teil durch umfangreichere Ausbildungen ersetzt. Und während Berufe wie Metallschleifer oder Drechsler jährlich auf nur noch 2-3 Azubis kommen, steht beispielsweise der/die Kaufmann/-frau im Einzelhandel mit 27 288 Ausbildungsplätzen ganz oben auf der Liste.
Allerdings muss gesagt werden, dass es sich hierbei zwar um einen der beliebtesten Ausbildungsplätze handelt, nicht jedoch unbedingt auch um einen sinnvollen. Denn gerade die Handelsbranche durchläuft dank Internet gerade eine der größten Veränderungen überhaupt. Anders sieht es nur noch bei traditionellen Ausbildungen aus, die beispielsweise aufgrund von kulturellen Zwecken gewahrt werden (Geigenbauer).
In den meisten Fällen wird jedoch bereits modernisiert und zusammengefasst:
- Früher – Vermessungs- und Bergvermessungstechniker, Kartografen
- Heute – macht alles der Geomatiker
- Früher – Müller
- Heute – Verfahrenstechnologe für Mühlen- und Futtermittelwirtschaft
In den kommenden Jahren wird sich hier auch weiterhin viel tun und Schul- und Studienabgänger sollten sich genau informieren und umsehen. Was einem schnell ins Auge springen wird, sind alle Berufe und Ausbildungen, die sich mit dem Thema Internet, Online Management und Informationstechnologie beschäftigen. Der Dienstleistungsbereich ist ein weiterer Sektor, der immer bedeutender wird. Einige Sparten in diesem Bereich drehen sich rund um Immobilien oder Gesundheits- und Sozialwesen.
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