Was sind Plattformstrategien?

Die Spielkonsolen Xbox 360 von Microsoft, Wii von Nintendo und PlayStation 3 von Sony haben es gezeigt: Der Wert des Basisprodukts (der Spielkonsole) steigt mit jedem komplementären Produkt (den zusätzlich angebotenen Spielen). Eine solche Plattformstrategie schafft eigene Märkte, da die Kunden sich einmal für eine Plattform entscheiden müssen.

Plattformstrategien sind in Konsumentenmärkten oft dadurch gekennzeichnet, dass die Anbieter den Einstieg (die Plattform) relativ günstig anbieten. Haben Sie als Kunde sich einmal für eine Plattform (zum Beispiel eine Spielkonsole) entschieden, müssen Sie die komplementären Produkte dazukaufen.

Wegen eines sehr transparenten Marktes können die komplementären Produkte (z. B. die Video-Spiele) zunächst allerdings preislich nicht zu hoch gesetzt werden, da dann die Kunden erst gar nicht die Plattform (die Spielkonsole) kaufen würden. Hat die Plattform aber erst einmal eine bedeutende Adoptionsrate bzw. Marktdurchdringung erreicht, können die Preise leicht anziehen, da die Kunden nicht so leicht auf andere Plattformen wechseln.

Beispiel für eine Plattformstrategie: Apples iPhone Apps und iPhone Games
Beim iPhone von Apple wird die Plattformstrategie derzeit stark genutzt, um neben den Telefon- und Internetgebühren weitere Umsätze zu generieren.  Das nach dem großen Erfolg des iPod auf den Markt gebrachte "Smartphone" wird im Gegensatz zu herkömmlichen Handys über den Bildschirm und über zwei Tasten gesteuert.

Der App Store ist eine für das iPhone entwickelte Anwendung, mit deren Hilfe ein Download für Programmen angeboten wird. Wenn ein Entwickler im App Store ein Programm bereitstellt, kann er den Preis selber festsetzen. Er muss jedoch eine Provision in Höhe von 30 Prozent seiner Einnahmen an Apple abtreten.