Was Sie für die Baufinanzierung einer Auslandsimmobilie wissen müssen

Bindende Vorverträge, hohe Neben- und Unterhaltskosten und vermeintliche Schnäppchen-Immobilien mit erheblichen Mängeln: All diese Fallen sollten Sie bedenken oder umgehen, wenn Sie über den Kauf eines Ferienhauses im Ausland und die entsprechende Baufinanzierung nachdenken.

Das Traumhaus im Traumland – für viele eine Option, gerade fürs Alter. Den Ruhestand im warmen Südfrankreich oder an der Adria in Italien zu verbringen ist ebenso reizvoll, wie auch noch zu Zeiten der Erwerbstätigkeit bereits ein Feriendomizil zu besitzen. Für die Finanzierung dieses Traums lassen sich viele von einem Kreditinstitut unter die Arme greifen, teilweise in Deutschland, teilweise im Ausland.

Bei einer Finanzierung im Ausland sollten Sie als Kredit- und Immobilieninteressent einiges beachten, da es dort manch andere Regel gibt als in Deutschland. Schließlich soll der Kauf der Ferienwohnung die Erfüllung eines Traumes sein und nicht zum Alptraum werden.

Immobilien-Schnäppchen gibt es praktisch nicht

Seien Sie skeptisch bei Schnäppchen. Dies gilt sowohl für die Ferienwohnung im Ausland als auch für eine heimische Immobilie. Ist ein Preis besonders günstig, sollten Sie das Objekt und den Verkäufer genauer unter die Lupe nehmen. Möglicherweise hat der Vorbesitzer nicht alle Steuern bezahlt, oder es gibt versteckte Mängel am Objekt.

Seien Sie darüber hinaus vorsichtig bei Spontankäufen. In Spanien beispielsweise gilt bereits die Unterzeichnung eines Vorvertrags zum Kauf als rechtlich bindend. Unterschreiben Sie also nur, wenn Sie sich sicher sind, das Objekt auch wirklich erwerben zu wollen. 

Prüfen Sie die landesüblichen Zinsen, Tarife und Nebenkosten

Informieren Sie sich über die Finanzierungsnebenkosten in einem Land, wenn Sie Ihre Baufinanzierung nicht über ein deutsches Kreditinstitut abwickeln. Diese können je nach Land erheblich sein und sollten unbedingt in Ihrer Baufinanzierung mit eingeplant werden.

Auch vor betrügerischen Immobilienmaklern sollten Sie sich in Acht nehmen. Immer mal wieder fallen Kunden auf Grundstücke, Häuser oder Rohbauten rein, für die es gar keine Baugenehmigung gibt und womit der Käufer nichts anfangen kann. Überprüfen Sie das Objekt daher genau.

Vergessen Sie nicht die Unterhaltskosten

Stellen Sie sich zusätzliche Frage: Kann das Objekt um- oder angebaut werden? Welche rechtlichen Einschränkungen zur Nutzung gibt es? Wie teuer wird es sein, das Objekt in Stand zu halten? Informieren Sie sich dafür über örtliche Steuern, Gebühren und Nebenkosten, die von Land zu Land unterschiedlich hoch ausfallen können.

Bedenken Sie auch, dass besondere Extras wie ein großer Garten oder ein Swimming Pool hohe Folgekosten verursachen können. Diese Unterhaltskosten sollten Sie ebenfalls in Ihrer Baufinanzierung mit einplanen.

Für die Baufinanzierung benötigen Sie mindestens 40 % Eigenkapital

Sowohl im Ausland als auch zu Hause sollten Sie unbedingt auf die Eintragung im Grundbuch bestehen. In anderen Ländern gibt es ebenfalls entsprechende Register, in denen Sie als Haus- und Grundstücksbesitzer vermerkt werden. Auf diese Weise gehen Sie sicher, dass das Haus nicht noch an jemand anderen verkauft werden kann und der Traum vom Ferienhaus in einem Rechtsstreit ausartet.

Für Ihre eigene Planung gilt, dass Sie bei einer Baufinanzierung für eine Auslandsimmobilie über eine deutsche Bank deutlich mehr Eigenkapital mitbringen müssen, als wenn es um ein einheimisches Objekt geht. So sollten Sie mindestens 40 % des Kaufpreises, aber eher noch 50 % bereits gespart haben, um überhaupt eine Finanzierung für eine Auslandsimmobilie bewilligt zu bekommen.

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