Grundregeln
Nachfolgende Grundregeln sollten Sie berücksichtigen bevor Sie Ihre Gehaltsvorstellungen formulieren:
1. In Jahresdimensionen denken
Unternehmen denken meistens auf Jahresbasis. Wenn Sie folglich einen bestimmten monatlichen Betrag ins Auge gefasst haben, dann rechnen Sie diesen auf das Jahr hoch. Kalkulieren Sie auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld mit ein. Beide stellen meistens ein zusätzliches Monatsgehalt dar; anstatt also von 12 Monatsgehältern auszugehen, legen Sie 13 Monatsgehälter zugrunde.
2. Brutto nicht netto
Verhandlungen werden immer brutto geführt, nicht netto. Haben Sie Ihre Vorstellungen zum Beispiel auf ein bestimmtes Nettomonatsgehalt konkretisiert, dann müssen sie dies nun umrechnen in das Bruttoäquivalent und dann auf das Jahr (wie in Punkt 1) hochrechnen.
3. Die richtige Ausgangsbasis
Der Interviewer wird Sie auch fragen, was Sie bislang verdient haben. Sie sollten hier ehrlich sein, denn er kann falsche und unrealistische Angaben beim letzten Arbeitgeber hinterfragen. Das aktuelle Jahresgehalt ist immer eine gute Ausgangsbasis. Es ist sicherlich so, dass Sie sich auch verbessern möchten, von daher sollten Sie 10-20% draufrechnen.
4. Nie nackte Zahlen nennen
Eine Gehaltsvorstellung geht Hand in Hand mit der Qualifikation, der Berufserfahrung, den persönlichen Fähigkeiten und dem zu übernehmenden Verantwortungsbereich. Bevor Sie also Zahlen nennen, fassen Sie diese zusammen und werden erst dann konkret mit Zahlen.
5. Recherche in der Branche
Wechseln Sie die Branche, dann ist es schwieriger, eine Gehaltsvorstellung zu formulieren. Selbst bei gleichem Berufstitel werden in unterschiedlichen Branchen unterschiedliche Gehälter gezahlt. Informieren Sie sich von daher, welche spezifischen Tarife oder Gehaltsgruppen in der Branche gelten, für die Sie sich beworben haben.
6. Recherche bei Familie, Bekannten und Freunden
Neben der Branchenrecherche, erkundigen Sie sich bei Familienmitgliedern, Bekannten und Freunden, was diese verdienen.
7. Regionale Unterschiede
Was für die Branche gilt, gilt auch für unterschiedliche Regionen. Ziehen Sie dies bei einem eventuellen Umzug in Betracht. Das Gehalt eines Assistenten wird in einer eher ländlichen Region unter dem Niveau eines Stadtjobs liegen.
Im Gespräch
Nachfolgende Tipps sollen helfen, damit man während der Verhandlungen nicht ins Fettnäpfchen tritt:
1. Den richtigen Zeitpunkt finden
Zu früh nach dem Gehalt zu fragen ist nicht gut. Es sollten zunächst die Rahmenbedingungen geklärt sein, bevor das finanzielle geregelt wird.
2. Ehrlich sein
Verzetteln Sie sich nicht mit dubiosen Gründen, wenn das Thema Gehalt auf den Tisch kommt. Seien Sie ehrlich.
3. Sie sind kein Bittsteller
Ein Arbeitsverhältnis beruht auf Gegenseitigkeit. Ihr zukünftiger Arbeitgeber überweist ihnen am Ende des Monats keine Almosen, sondern einen Ausgleich für von Ihnen erbrachte Leistungen, die in Zusammenhang mit Ihrer Qualifikation und Ihrer Berufserfahrung stehen. Dies sollten Sie sich zur Grundhaltung machen!
Bildnachweis: Bits and Splits / stock.adobe.com