Was Mitarbeiter glücklich macht

Nur Mitarbeiter, die mit ihrer Arbeitssituation rundum zufrieden sind, können auf Dauer eine hohe Leistung erbringen. Sind Mitarbeiter glücklich, ergibt sich eine Win-Win-Situation: Die als angenehm empfundene Arbeitssituation generiert für das Unternehmen eine höhere Leistung. Dabei geht es nicht in erster Linie um höhere Gehälter, wie Untersuchungen zeigen.

Eine durchdachte Arbeitsorganisation und angewandte Führungskompetenz tragen wesentlich zur Zufriedenheit von Mitarbeitern bei. Dabei kann nicht jede unmittelbare Führungskraft alle relevanten Faktoren beeinflussen. Gleichwohl sollte sich jeder Chef, egal ob auf Teamleitungs- oder Geschäftsführungsebene darüber im Klaren sein, was Mitarbeiter zufrieden macht.

Eigenverantwortung fördert die Zufriedenheit

Ein Führungsstil, der es Mitarbeitern erlaubt, innerhalb eines definierten Bereiches eigenverantwortlich zu agieren, stärkt nachweislich die Mitarbeitermotivation und das Engagement der Beschäftigten. Der gewährte Vertrauensvorschuss spornt Mitarbeiter an, die erwarteten Leistungen zu erbringen. Gleichzeitig wird die Führungskraft von lästigen und nicht wertschöpfenden Kontrollaufgaben entlastet.

Zuhören ist gefragt

Mitarbeiter erfahren eine große Wertschätzung dadurch, dass ihre Meinung ernst genommen wird und dass die Führungskraft bereit ist, ihnen zuzuhören. Eine Führungskraft, die bereit ist, mit Mitarbeitern in Dialog zu treten und die bei den Mitarbeitern vorhandenen Kompetenzen bei seiner Entscheidungsfindung zu nutzen, wird feststellen, dass Mitarbeiter offener, kreativer und zufriedener sind.

Ehrliches Interesse wird belohnt

Eine Führungskraft, die sich am Montag erkundigt, wie denn das Wochenende war und die, ohne neugierig zu wirken, sich mit Mitarbeitern auch über private Situationen austauscht, wird eine höhere Verbundenheit der Mitarbeiter mit ihrem Job feststellen können.

Führungskräfte, die auch die persönlichen Belange der Mitarbeiter bei der Arbeitszeitgestaltung berücksichtigen, sorgen bei diesen für eine ausgewogenere Work-Life-Balance und somit für höhere Zufriedenheit.

Kurze Arbeitswege machen zufriedener

Viele Mitarbeiter legen täglich lange Strecken zurück, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Das Pendeln, besonders, wenn dies mit unangenehmen Begleiterscheinungen wie Staus oder volle Bahnen verbunden ist, stellt einen bedeutenden Unzufriedenheitsfaktor dar. Da Führungskräfte den Wohnort des Mitarbeiters meist ebenso wenig beeinflussen können wie den Ort, an dem der Schreibtisch steht, ist in vielen Fällen ein Heimarbeitsplatz das Mittel der Wahl.

Entfallen für einen Tag, der statt im Büro am heimischen Schreibtisch verbracht wird zwei Stunden Pendelzeit oder mehr, ist es nicht überraschend, dass die Einsatzbereitschaft und die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigt. Modelle zur Telearbeit werden aus diesem Grund und aus den vielen anderen damit verbundenen Vorteilen zukünftig immer häufiger in Betracht gezogen werden, wenn es darum geht, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen.

Fazit: Es geht auch ohne Geld

Nicht immer ist Geld das geeignete Mittel, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen. Im Gegenteil: Während von einer Gehaltsanhebung oder einem Bonus nur ein kurzfristiger Motivationsschub ausgeht, wirken die obengenannten Maßnahmen langfristig bis dauerhaft.

Sie verlangen jedoch ein hohes Maß an Führungskompetenz, Vertrauen und die Bereitschaft, sich aktiv in die Situation der Beschäftigten hineinzuversetzen. In Zeiten knapper werdender Fachkräfte werden diese Fähigkeiten zunehmend unverzichtbar.

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