Was ist Coaching für Führungskräfte?

Coaching, denn Führungskräfte sind "einsam an der Spitze"
"Der ist nicht in der Lage, seinen Job aus eigenem Können heraus gut zu machen", könnten viele denken. Falsch gedacht! Führung ist eine Herausforderung, die einerseits Können voraussetzt, andererseits aber auch die Reflexion dessen, was man da als Führungskraft tut. Und zum laut Nachdenken brauchen Führungskräfte, die sich weiterentwickeln wollen, einen Coach.

Führungskräfte leben in einem ständigen Spannungsfeld zwischen Verantwortung für das Unternehmen, Verantwortung für den Teamerfolg, Verantwortung für die Mitarbeiter und Verantwortung für sich selbst. In diesem Spannungsfeld sind Führungskräfte oft "einsam an der Spitze". Je weiter oben, desto einsamer. Es fehlt ein unvoreingenommener Gesprächspartner, mit dem die Führungskraft Probleme offen und ehrlich beleuchten kann. Ein Gesprächspartner, bei dem sie sich nicht sorgen muss, dass er das Gehörte für eigene Zwecke (aus-) nutzt.

Coaching steht für die professionelle Begleitung von Führungskräften
Der Begriff Coaching steht für die professionelle Beratung von Personen mit Führungsaufgaben sowie von Experten in Organisationen. Es spricht Menschen an, die Verantwortung für ihre Organisation und für sich selbst übernehmen wollen. Als lösungsorientierte Beratungsform steigert Coaching die berufliche Leistungsfähigkeit und fördert die Weiterentwicklung von persönlichen und fachlichen Potentialen. Coaching ist damit ein Instrument der Personalentwicklung. Coaching bietet den Raum, in einer vertrauensvollen Atmosphäre über berufliche Anliegen und Probleme „laut“ nachzudenken. Ohne befürchten zu müssen, dass die vertraulich geäußerten Gedanken irgendwann als gefährlicher Bumerang zurückkommen.

Coaching löst Selbstreflexion aus
Wer als Führungskraft glaubt, Coaching sei eine Art Wunderheilung, bei der das eigene Problem auf den Coach ausgelagert werde, der dann schon die passende Lösung findet, der täuscht sich. Coaching ist (harte) Arbeit an der Arbeit und vom Coachee (so nennt sich die Person, die ein Coaching erhält) selbst zu leisten. Ein Coach ist eine Art Hebamme, die hilft, dass die Führungskraft ihre eigene beste Lösung selbst findet.

Der Coach bietet sein aufmerksames Ohr, seinen wachen Verstand und seine Fähigkeit, Unausgesprochenes besprechbar zu machen. Die Lösung selbst erarbeitet der Coachee selber, denn er ist und bleibt der Experte seines Problems. Er allein weiß um die Zusammenhänge, er allein hat bereits verschiedene Lösungswege ausprobiert und erfahren, was "geht" und was "nicht geht". Der Coach gibt Hilfe zur Selbsthilfe auf dem Weg, die eigene Lösung zu finden. Vollmundige Versprechungen von Coachs, dass sie alle Probleme des Kunden lösen, sind deshalb meistens mit Vorsicht zu genießen.

Wie funktioniert Coaching für Führungskräfte?
Ein Erstgespräch dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Es ermöglicht eine Einschätzung, ob Coach und Coachee eine gemeinsame Basis zur Zusammenarbeit finden. Das Coaching-Anliegen wird gemeinsam analysiert, eine diffuse Problemlage eingegrenzt. Im eigentlichen Coachingprozess beleuchten Coach und Coachee die zu klärende Situation, stecken (Veränderungs-)Ziele und arbeiten an den individuellen Fragestellungen. Coaching ist ein Entwicklungsprozess. Deshalb findet Coaching erfahrungsgemäß in 2-10 Sitzungen statt, die zwischen 2 Stunden und einem Tag dauern können. Coaching ist immer zeitlich begrenzt.

Mit diesen Fragen können Sie sich auf ein Coaching vorbereiten

  • Was ist mein Anliegen, welches Problem quält mich?
  • Was ist der konkrete Anlass, gerade jetzt ein Coaching zu suchen?
  • Wünsche ich ein Coaching aus eigenem Antrieb oder werde ich "geschickt"?
  • Wie stehe ich zu einem Coaching, eher ablehnend-skeptisch oder offen-neugierig?
  • Was erwarte ich von einem Coaching? Was soll mein Coach tun (oder lassen)?
  • Was bin ich selber bereit zu tun, damit mein Coaching erfolgreich wird?
  • Woran merke ich, dass ein Coaching "geholfen" hat? Wie könnte ein Ziel aussehen, das mit dem Coaching erreicht werden soll?