Warum Facharbeitermangel und Fluktuation für SAP kein Thema sind

Fluktuation und Facharbeitermangel sind kein Thema. Ganz im Gegenteil: SAP hält seine Mitarbeiter in der Provinz! Wenn auch Sie Ihren Standort nicht in München, Köln oder Berlin haben und hoch qualifizierte Mitarbeiter suchen, können Sie ein Lied davon singen: Hat ein aussichtsreicher Kandidat die Auswahl, entscheidet er sich oft für die Metropole. Lesen Sie, wie der Software-Riese SAP Fachleute aus aller Welt in das Städtchen Walldorf zwischen Mannheim und Heidelberg lockt. Diese 4 Strategien helfen auch Ihnen, zukünftig eine hohe Fluktuation bei Ihren Mitarbeitern zu verhindern!

1. Verschiedene Laufbahnen für jeden Typ
Unter 2 % ist die jährliche Fluktuation bei SAP. Der Durchschnitt aller Branchen liegt bei bis zu 8 %. Die geringe Fluktuation hängt damit zusammen, dass SAP jedem Mitarbeiter den Karriereweg bietet, der seinen Neigungen am ehesten entspricht. Mitarbeiter verlassen das Unternehmen nicht, weil sie sich anderswo besser weiterentwickeln können. Gewählt werden kann zwischen Manager, Experte oder Projektleiter.

Wer wie viele Naturwissenschaftler keine Personalverantwortung haben will, muss nicht Manager werden. Wer es sich später anders überlegt, hat auch diese Möglichkeit. Der Wechsel zwischen Karrierewegen ist ausdrücklich erwünscht.

2. Bezahlt wird nach Leistung
Mit Geld allein lassen sich gute Mitarbeiter auf Dauer nicht halten. Und Goldgräber will der SAP-Personalmanager David Kaput auch nicht: „Hohe Gehälter ziehen Söldner an. Wir aber suchen engagierte Kreative." Die Gehälter sind für die Branche moderat. Ein Software-Entwickler erhält ein Grundgehalt von 48.000 €/Jahr. Erreicht er seine Ziele zu 100 %, nimmt er – inklusive Gratis-Mittagessen – 63.000 € mit nach Hause.

Welche Ziele erreicht werden sollen, legen jeder Angestellte und sein Chef in zwei Mitarbeitergesprächen fest. Zum Jahresende/-anfang werden die Ziele des abgelaufenen Jahres besprochen und neue festgelegt. Dabei wird auch über den Fortbildungsbedarf gesprochen. Generell verstehen sich die Vorgesetzten mehr als Coaches denn als Weisungsbefugte. Jeweils im Sommer werden die Ziele überprüft.

3. Die besten Mitarbeiter selbst suchen
SAP sucht auf einem schwierigen Arbeitsmarkt selbst nach aussichtsreichen Bewerbern. Dazu wirbt SAP gezielt an den Hochschulen um qualifizierten Nachwuchs. Auch im Unternehmen selbst wird gefahndet. Wer durch besondere Leistungen auffällt, wird geschult. „Vielen ist die ständige Herausforderung aber zu anstrengend", weiß Personalvorstand Prof. Claus E. Heinrich. Auch das geht: Wer nicht Führungskraft werden möchte, muss es nicht.

4. Niemals wie im Hamsterrad arbeiten
SAP fördert den gesunden Ausgleich zwischen anstrengender Arbeit und Privatleben. Ständig bis spät in die Nacht zu arbeiten, ist verpönt. Lange Arbeitstage oder Wochenendarbeit werden ausgeglichen. Wer ein wichtiges persönliches Projekt plant, z.B. seine Promotion nachholen möchte, kann in Teilzeit gehen oder sich sogar ein „Sabbatjahr" nehmen. „Wer sich wie ein Hamster im Laufrad fühlt, bringt keine großartigen Leistungen", begründet Heinrich seine Arbeitszeitpolitik. Seine Mitarbeiter danken es ihm, indem sie lange in Walldorf bleiben. 2007 wurde SAP wiederholt zu Deutschlands beliebtestem Arbeitgeber gekürt.

Das können Sie von SAP außerdem „ablernen"
Standardisieren Sie Ihre Leistung: Entwickeln Sie Lösungen für Ihre Kunden und verkaufen Sie diese mehrfach. Mit dieser einfachen Strategie wurde SAP zur erfolgreichsten Unternehmensgründung der Nachkriegszeit. Die Überlegung der Gründer: „Prozessabläufe wie Lohnbuchhaltung, Materialwirtschaft und Auftragsabwicklung laufen in allen Unternehmen gleich ab. Die Gewinne aus dem Geschäft nutzen wir, um die Standard-Software zu verbessern."

Ruhen Sie sich auf Erfolgen nicht aus!
Bei SAP wird etwas gelebt, das mit „gesunder Paranoia" beschrieben wird. Das ist die Angst, zu verschlafen, wenn sich in der Technik oder auf dem Markt etwas grundsätzlich ändert.