Kennen Sie das? Während vor allem Kollegen mit leichtem Pullover oder Hemd nicht frieren, würden Sie sich am liebsten mit allem, was warm hält, vermummen. Sie outen sich als „Frostbeule“ und als die Person, die immer friert. Objektiv ist es in Ihrem Büro warm genug, aber Ihnen will im Winterhalbjahr einfach nicht richtig warm werden.
Und das stört ganz eindeutig die Konzentration beim Arbeiten. Sicher haben Sie schon einige Tipps ausprobiert. Doch schauen Sie, ob noch Anregungen für Sie dabei sind. Die Tipps sind praktikabel und fürs Büro gut geeignet. Doch vorher noch eine kleine Infobox, warum Frauen objektiv schneller und eher frieren als Männer.
Wissenschaftlich belegt: Frauen können nichts dafür, dass sie frieren
Frauen wird bereits fünf Grad eher kalt als Männern. Ihm ist noch kuschelig war, sie friert bereits. Es gibt vier Gründe, warum Frauen schneller frieren als Männer, hier in der Kurzansicht:
- Frauen produzieren weniger Wärme: Muskeln sind die innere Heizung. Beim Mann beträgt der Muskelanteil 40, bei Frauen 25 Prozent. Der höhere Fettanteil von Frauen (die Hüftpölsterchen) heizen zwar nicht, haben aber eine Isolierfunktion. Die Natur hat es so vorgesehen, doch Frauen hungern sich durch den Schlankheitswahn diese kälteisolierende Schicht weg. Ergebnis: Frieren.
- Frauen strahlen mehr Wärme ab: Frauen sind in der Regel kleiner als Männer. Der kleinere Körper hat ein ungünstigeres Verhältnis von Körperoberfläche zum Volumen. Dadurch wird die Wärme schneller abgestrahlt. Dies gilt auch für kleine Männer.
- Die Haut von Frauen ist dünner: Die Männerhaut ist 15 Prozent dicker. Die dünnere Frauenhaut kühlt schneller aus, weil bei Kälte die Durchblutung verringert wird. Dies führt schneller zu Untertemperatur.
- Frauen sind anders durchblutet: Ab ca. 15 Grad drosselt der weibliche Körper die Durchblutung der Arme, Beine, Ohren und Nase. Denn Ziel ist es, die Innentemperatur hoch zu halten. Das hängt mit der biologischen Hautaufgabe für Frauen, also mit der Fortpflanzung zusammen. Der Embryo wird so geschützt. Also: Gebärmutter kuschelig warm, aber kalte Hände und Füße.
Erster Check: Stimmt Ihre Kleidung?
Gerade Frauen tragen oft zu leichte Kleidung im Winter. Kleidung im Winter sollte den Temperaturen und dem persönlichen Empfinden angemessen sein. Wer „Ganzjahreskleidung“ trägt, muss sich nicht wundern, dass es kalt ist.
- Winterschuhe oder Stiefel sind angesagt. Die gleichen Schuhe wie im Sommer oder Herbst zu tragen, wird zu kalt sein. Enge, spitz zulaufende Schuhe sind zwar ein optischer Hingucker, machen aber schneller kalte Füße. Am besten sind die Knöchel bedeckt und die Schuhe haben eine gut isolierende Sohle, sonst Einlegesohlen nutzen.
- Dickere Socken, Thermosocken oder Kniestrümpfe tragen. Auch Stulpen wärmen gut und sind in vielen Varianten businesstauglich.
- Haben Sie es schon einmal mit langer Unterwäsche oder Thermounterwäsche versucht? Das ist dann vielleicht nicht so „sexy“, aber sehr funktional.
- Hosen, Röcke und Jackett in winterlichen Materialien wählen. Alles etwas „wolliger“. Es gibt Business-Blazer in Filzoptik oder in Fleece.
- Auch Blusen gibt es in unterschiedlichen Materialen, die eher die Wärme im Körper halten.
- Vielleicht wechseln Sie von Bluse auch komplett auf Winterpullover, Rollkragenpullover oder Twinset.
- Westen oder Strickjacken in wärmenden Materialien halten den Oberkörper warm. Der hochgestellte Kragen wärmt zusätzlich. Fleece und Strick sind dabei wärmender als ein glatter Stoff.
- Nutzen sie Schal, Tuch oder Loop gezielt zur Wärmung. Finden Sie einen guten Kompromiss zur Businesstauglichkeit.
- Auch Pulswärmer, Arm-Stulpen oder Arm-Wärmer sind nützlich. Einfach über die Handgelenke ziehen. Integrieren Sie Stulpen als Accessoires in Ihre Kleidung, dann ist es auch bürotauglich.
Frieren muss nicht sein – kleine Tipps und Kniffe
Frieren ist wirklich unangenehm. Es macht ein nagend unwohles Gefühl und stört die Konzentration. Zudem zieht man nach einiger Zeit automatisch die Schultern hoch – damit sind Verspannung und Verkrampfung vorprogrammiert. Einige Anregungen, wie Sie warm durch den Tag kommen.
- Heizlüfter an die Beine stellen.
- Heiße Getränke: Das kann auch mal ein heißer Apfelsaft sein oder ein heißer Kakao. Lassen Sie sich in einem Teeladen beraten, welche Tees jetzt im Winter Wärme erzeugen. Beispielsweise haben viele Yogi-Tees Pfeffer oder andere Gewürze, die innerlich den Turbo „anwerfen“. Auch Ingwertee in der passenden Dosierung aktiviert den „inneren Brennofen“.
- Beheizbare USB-Maus, die beispielsweise innerhalb von drei Minuten auf ca. 37°C aufheizt und nach zwanzig Minuten die Maximaltemperatur von ca. 46°C erreicht und hält.
- Wenn Sie ein Homeoffice haben: Legen Sie für fünf bis zehn Minuten ein heißes Fußbad ein. Das hält sie über Stunden warm und den Kopf herrlich frei.
- Auch das können Sie probieren: Legen Sie beide Hände flach auf den Brustkorb und reiben Sie kräftig auf und ab. Erklärung: Das aktiviert den Kreislauf und wärmt den Rumpf noch besser. Wenn der Rumpf genug Wärme hat, gibt er auch wieder mehr Wärme an Arme und Hände ab.
- Taschenwärmer sind ebenfalls geeignet, um die Hände warm und wohlfühlend zu halten: Im Büro in heißes Wasser legen und dann in die Taschen damit.
Jetzt sind Sie dran – Schluss mit Frieren im Büro
Wenn Sie eine Frau sind, wissen Sie jetzt, dass Ihr Frieren keine Einbildung oder persönliche Empfindlichkeit ist. Und auch als Mann: Akzeptieren Sie einfach, dass Sie mehr frieren als andere Menschen. Wenn es gesundheitliche Ursachen hat, sollten Sie das natürlich entsprechend abklären. Wenn Sie aber einfach der Typ sind, der’s ein wenig kuscheliger braucht als andere, dann sorgen Sie auch im Büro für ein angenehmes Gefühl.
Kuscheldecke und Körnerkissen sind hier natürlich tabu, aber einige Verbesserungen lassen sich sicher umsetzen. Welche Idee werden Sie als nächstes umsetzen?
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