Wachstum durch strategische Kooperation: Daimler und Renault/Nissan

Der deutsche Autobauer Daimler ist mit dem französischen Hersteller Renault und dem japanischen Unternehmen Nissan eine strategische Kooperation eingegangen. Hier erfahren Sie, was Sie bei einer strategischen Kooperation bedenken müssen.

Eine strategische Kooperation verfolgt lediglich einen oder mehrere gemeinsame unternehmensübergreifende Zwecke. Es handelt sich nicht um eine Fusion. Das ist der große Unterschied der aktuellen strategischen Kooperation mit Renault und Nissan gegenüber dem Zusammenschluss der Unternehmen Daimler und Chrysler.

Vor allem wird in der aktuellen strategischen Kooperation eine enge Zusammenarbeit im Kompaktwagen-Segment geplant, zudem der Austausch und die gemeinsame Entwicklung von Motoren und eine Kooperation bei leichten Nutzfahrzeugen bzw. beim Teile-Einkauf. Dies soll den Kooperationspartner zusätzlichen Umsatz und deutliche Einsparungen bringen. Die Partner binden sich dabei mit Überkreuz-Beteiligungen von jeweils ca. 3 Prozent aneinander.

Checkliste: Was Sie bei strategischen Kooperationen bedenken müssen

  • Haben Sie eine klare Stärken-Schwächen-Analyse der Kooperationspartner durchgeführt?
  • Haben Sie Chancen und Bedrohungen der Zusammenarbeit offen und gemeinsam analysiert? (Beispiel: Haben Sie geklärt, welche neuen Marktzugänge und -chancen sich ergeben?)
  • Haben Sie Ihre gemeinsamen Ziele klar formuliert? (Welche strategischen Ziele sollen mit der Partnerschaft erreicht werden?)
  • Haben Sie eindeutige Regeln für die Kooperation aufgestellt (z. B. regelmäßige Kommunikationskanäle und -zeitpunkte festgelegt)?
  • Haben Sie ein firmenübergreifendes Wissensmanagement eingeführt?
  • Haben Sie sichergestellt, dass keine sensiblen Daten abfließen können? (Haben Sie Vertraulichkeitsvereinbarungen geschlossen?)
  • Haben Sie die weichen Faktoren der Kooperation frühzeitig analysiert und gesteuert (Stimmt die "Chemie"? Treffen in Kooperationen verschiedene Unternehmenskulturen oder gar Landeskulturen aufeinander? Haben Sie Maßnahmen zur Förderung des Vertrauens festgelegt? Haben Sie gemeinsame Regelungen zur Lösung von Konflikten bestimmt?)
  • Haben Sie Entscheidungsbefugnisse der strategischen Kooperation gemeinsam eindeutig festgelegt?
  • Haben Sie die geplanten Synergien gemeinsam analysiert, so dass es keinen einseitigen Gewinner der strategischen Kooperation gibt (gerechte Verteilung der Gewinne)?
  • Haben Sie auch das Ende der Partnerschaft frühzeitig bedacht (Festlegung von Auflösungsregelungen der strategischen Kooperation)?