Verursacht der Fokus auf Internet-Kommunikation Stress und Isolation?

Dass Email und Co auch Stress verursachen können, wird jedem bekannt sein, der mit den elektronischen Medien arbeitet. Aber nicht nur das - Biologen vermuten sogar, dass durch den fehlenden direkten menschlichen Kontakt Defizite und körperlicher Stress auftreten, die gesundheitsgefährdend sein können.

Kennen Sie Situationen, wenn Sie morgens im Büro schon hunderte Emails haben (viele davon nur Spam aber auch viel Arbeit)? Situationen, wenn Sie viel zu häufig Ihre Emails checken und diese zwischendurch bearbeiten und so Ihren Gedankenfluss unterbrechen und daher mit der eigentlichen Arbeit nicht voran kommen?

Vielleicht erleben Sie sogar einen Kaufrausch während der Arbeitszeit in einer online Auktionsbörse oder vertreiben sich die Zeit mit neuesten Nachrichten und neuen witzigen Videos auf einer der vielen Seiten?

Möglicherweise nutzen sie soziale Netzwerke zur Kontaktpflege im Internet. StudiVZ, Facebook, Xing sind nur einige Beispiele und sorgen so Schritt für Schritt für eine mehr und mehr elektronische Kommunikation, die immer weniger direkten menschlichen Kontakt mit sich bringt.

Die intensive Nutzung des Internets – auch in der Arbeitszeit – das hat perfide Nebenwirkungen. Die Wahrnehmung kann sich verändern, man setzt einen anderen Fokus und der ununterbrochene Strom zugänglicher Informationen kann schnell die Konzentration untergraben.

Die meisten Menschen sind davon nur in kleinem Ausmaß betroffen und erleben dadurch Stress. Extremfälle zeigen Folgen wie: Sucht, Depression und sozialen Rückzug. Diese Fälle bekommen oft sogar öffentliche Aufmerksamkeit.

Forscher vom Londoner Institute of Biology sehen in der elektronischen Kommunikation v. a. im Bereich der sozialen Internetseiten einen Grund für die zunehmende Isolierung von Menschen. Diese Isolation wirkt direkt auf der körperlichen Ebene. Die persönliche Interaktion erfüllt wichtige biologische Zwecke so die Forscher. Der Verlust des reelen Netzwerkens zugunsten von virtuellen Kontakten begünstige gesundheitliche Probleme wie Krebs, Schlaganfälle, Herzerkrankungen und Demenz.

Gestörte Kommunikation, so die Forscher, störe das Immunsystem und habe zudem negative Auswirkungen auf geistige Leistungen.

Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Unterstützen Sie in Ihrem Unternehmen die persönliche Kommunikation zwischen den Mitarbeitern. Kommunikation kann in den Pausen an der Kaffeemaschine aber auch im normalen Arbeitsablauf Platz finden. Sie fördert dabei nicht nur die körperliche Widerstandskraft sondern auch den Informationsfluss und die Innovationsfähigkeit.