Vermeiden Sie einen Ausbildungsabbruch!

Die meisten Ausbildungsverträge, die vorzeitig enden, werden im ersten Ausbildungsjahr gekündigt bzw. aufgelöst. Und: Mehr als die Hälfte aller Abbrüche gehen auf die Initiative des Auszubildenden zurück. Im Ausbildungsunternehmen hinterlässt das dann eine Vakanz – und keinen guten Eindruck.

Es ist ein großes Problem für Ausbildungsbetriebe, die vor allem ausbilden, weil sie ihren eigenen Nachwuchs rekrutieren wollen: Der Azubi bricht seine Lehre einfach ab. Leider passiert das gerade in den ersten Ausbildungsmonaten relativ häufig. Rein rechtlich gesehen ist das auch kein schwieriger Akt. Denn in der Probezeit kann der Azubi ohne Angabe eines Grundes einfach so fristlos kündigen und direkt im Anschluss daran nach Hause gehen. Auch nach der Probezeit braucht er seine Kündigung in der Regel nicht zu begründen, sondern muss nur eine Frist von 4 Wochen beachten.

Aber was sind die Gründe dafür, dass Auszubildenden teilweise so handeln?

  • Oftmals spielt es eine Rolle, dass sich Azubis nicht im ausreichenden Maße über ihren Ausbildungsberuf informiert haben. Sie hatten sich die Ausbildung ganz anders vorgestellt und sind enttäuscht. Irgendwann mündet diese Frustration dann in eine Kündigung.
  • Oder der jeweilige Azubi hatte sich mehrfach beworben, möglicherweise parallel auch um einen Studienplatz. Im Laufe der ersten Ausbildungsmonate erhält er nun ein alternatives Angebot, das er gerne annehmen möchte. Er kündigt und wendet sich der beruflichen Alternative zu.
  • Gar nicht so selten liegt die Ursache auch im Ausbildungsbetrieb. Das Betriebsklima ist schlecht und der Azubi leidet darunter. Oder er hat niemanden im Betrieb, der ihn tatsächlich ausbildet. Er macht nur Handlangerarbeiten, erfährt aber in der Berufsschule, dass es bei seinen Mitschülern viel besser läuft. Ändert sich an den Rahmenbedingungen nichts, dann wird auch er eine Kündigung in Erwägung ziehen.

Dem Ausbildungsabbruch vorbeugen

Sie können als Ausbildungsbetrieb nicht jeden Abbruch verhindern, aber die Quote können Sie trotzdem positiv für sich beeinflussen. Schließlich gilt die Grundregel: je besser die Ausbildung, desto niedriger die Abbruchquote. Gerade in den ersten Ausbildungsmonaten müssen Azubis umfassend betreut und zuvorkommend behandelt werden. Schließlich wechseln Sie direkt von der Schul- an die Werkbank und müssen darüber hinaus Arbeitszeiten absolvieren, die sie nicht gewohnt sind.

Das wichtigste ist allerdings, regelmäßig und häufig mit dem Azubi zu kommunizieren. So erfahren Sie als Ausbilder frühzeitig von Problemen und können denen entgegenwirken. Sie verbessern das Ausbildungsumfeld dieses Auszubildenden, zeigen, dass Sie persönlich handlungsfähig sind, und präsentieren den Ausbildungsbetrieb, also ihren Arbeitgeber, als mitarbeiter- und azubifreundliches Unternehmen. Ist der Azubi erst einmal zu dem Schluss gekommen, dass er bei Ihnen gut aufgehoben ist, werden Gedanken an einen Ausbildungsabbruch erst gar nicht aufkommen.

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