Vektorgrafik vs. Bitmapgrafik

Vektorgrafik oder Bitmapgrafik? 125% – 150% – 200% – 500% – 6000%! In manche Grafiken kann man hineinzoomen, solange man will, sie bleiben immer gestochen scharf. Bei anderen Bildern klickt man nur einmal auf die Lupe und schon ist alles matschig, verwaschen, pixelig und unscharf. Und das ganze passiert bei PowerPoint Folien genauso wie in Word-Dokumenten oder PDFs. Wo liegt der geheime Unterschied? Die Antwort liegt im Unterschied zwischen Vektorgrafik und Bitmapgrafik.

Bitmapgrafik: Pixel mal Pixel 
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die für diesen Unterschied verantwortlich sein können. Die erste betrifft die Auflösung der verwendeten Grafik, gemessen in Pixel x Pixel. Wenn man beispielsweise ein 160 x 120 Foto (160 Pixel breit und 120 Pixel hoch) in eine Power-Point Folie einbettet, bleibt es physikalisch immer so klein.

Natürlich kann man es groß ziehen, dann sieht’s aber nicht mehr besonders hübsch aus. Dieses Problem kann man nur beheben, in dem man ein größeres Foto verwendet, z. B. mit 1280 x 1024 Pixeln.

Große Bilder suchen
In der Google Bilder-Suche z. B. wird unter den Bildern die Größe in Pixeln angegeben. Wenn z. B. zwei gefundene Bilder in Frage kommen, um eine PowerPoint Folie zu 80% auszufüllen, von denen eines 1200 x 800, und das andere 300 x 140 Pixel groß ist, ist das erste Bild in aller Regel die bessere Wahl.

In der Google Bildersuche findet man übrigens am linken Rand auch eine Leiste, in der man die Größe der angezeigten Bilder genauer definieren kann. In der Standard-Einstellung werden alle Bilder angezeigt. Wählt man "Groß", erhält man in der Regel Bilder, die man auch bildschirmfüllend einsetzen kann.

Ok, wenn man große Bilder verwendet, kann man die auch relativ groß ziehen, und es sieht immer noch gut aus. Man kann auch ein paar Mal hineinzoomen, ohne dass die Augen schmerzen. Irgendwann wird’s aber immer matschig. Was ist mit den Grafiken, die immer scharf bleiben?

Hier liegt das Geheimnis in einer komplett anderen Art Grafik. Die normalen Grafiken und Bilder, mit denen wir ständig am Computer zu tun haben und von denen wir bis jetzt gesprochen haben, bezeichnet man als "Bitmapgrafik". Ihre Auflösung oder Größe in Pixeln setzt der maximalen Qualität und Zoombarkeit Grenzen.

Vektorgrafik – das unbekannte Wesen
Die andere Form wird als "Vektorgrafik" bzw. "Vektor-Grafik" bezeichnet. Im Gegensatz zur Bitmapgrafik besteht eine Vektorgrafik nicht aus Pixeln, sondern, wie der Name schon sagt, aus Vektoren. Das sind mathematische Beschreibungen von Kurven, auch "Splines" genannt.

In einer Vektorgrafik sind also nicht einzelne Bildpunkte gespeichert, sondern Anweisungen, bestimmte Formen in bestimmten Farben zu kreieren. Im einfachsten Fall ist das z. B. die Anweisung an einem bestimmten Punkt einen blauen Kreis mit dem einem Durchmesser von 18 Einheiten zu platzieren.

Was bedeutet das für die Qualität und das Zoomen von Vektorgrafiken?
Jedes Mal, wenn man weiter in das Bild hineinzoomt, wird die Grafik neu auf den Bildschirm gezeichnet. Grundsätzlich gibt es keine maximale Zoomstufe, die maximale Vergrößerung ist nur durch die verwendete Software begrenzt. In jeder Zoomstufe ist die Qualität perfekt, sie nimmt nie ab, auch nicht bei zehnmillionenfacher Vergrößerung.

Vektorgrafik und Bitmapgrafik im Vergleich
In diesem Bereich – hohe Qualität bei starker Vergrößerung – kann keine Bitmapgrafik einer Vektorgrafik das Wasser reichen. Auch 50-Megapixel-Bilder (Bitmapgrafiken) sind Vektorgrafiken qualitativ unterlegen.

Auf der anderen Seite haben Vektorgrafiken auch massive Einschränkungen: Sie lassen sich nicht für Fotos verwenden, man kann sie nicht so einfach bearbeiten, beispielsweise beschneiden, und wenn sie sehr komplex sind, verlangen sie dem Computer auch einiges an Rechenleistung ab.