Vektorgrafik vs. Bitmapgrafik

125% – 150% – 200% – 500% – 6000%! In manche Grafiken kann man hinein zoomen, solange man will, sie bleiben immer gestochen scharf. Bei anderen Bildern klickt man nur einmal auf die Lupe, und schon ist alles pixelig und so unscharf, dass man sich fühlt wie vor einem C64 von 1982. Und das Ganze passiert bei PowerPoint Folien genauso wie in Word-Dokumenten oder PDFs. Wo liegt der geheime Unterschied? Die Antwort liegt im Unterschied zwischen der Vektorgrafik und der Bitmapgrafik.

Vektrografik und Bitmapgrafik haben unterschiedliche Auswirkungen
Manche Grafiken kann man tausendfach vergrößern und sie sehen immer noch knackig aus. In andere Grafiken zoomt man nur ein bisschen und schon sieht man jeden einzelnen Pixel, oder das Bild wird völlig unscharf. Was ist der Unterschied?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die für diesen Unterschied verantwortlich sein können.

Die Auflösung der Grafik macht den Unterschied – Bitmapgrafik
Die erste betrifft die Auflösung der verwendeten Grafik, gemessen in Pixel x Pixel. Wenn man beispielsweise ein 160 x 120 Foto (160 Pixel breit und 120 Pixel hoch) in eine Power-Point Folie einbettet, bleibt es physikalisch immer so klein. Natürlich kann man es groß ziehen, dann sieht’s aber nicht mehr besonders hübsch aus. Dieses Problem kann man nur beheben, in dem man ein größeres Foto verwendet, z.B. mit 1280 x 1024 Pixeln.

In der Google Bilder-Suche z.B. wird unter den Bildern die Größe in Pixeln angegeben. Wenn z.B. zwei gefundene Bilder in Frage kommen, um eine PowerPoint Folie zu 80% auszufüllen, von denen eines 1200 x 800, und das andere 300 x 140 Pixel groß ist, ist das erste Bild in aller Regel die bessere Wahl. In der Google Bildersuche findet man übrigens am linken Rand auch eine Leiste, in der man die Größe der angezeigten Bilder genauer definieren kann. In der Standard-Einstellung werden alle Bilder angezeigt. Wählt man groß, erhält man in der Regel Bilder, die man auch bildschirmfüllend einsetzen kann.

Wenn man große Bilder verwendet, kann man diese auch relativ groß ziehen, und es sieht immer noch gut aus. Man kann auch ein paar Mal hinein zoomen, ohne dass die Augen schmerzen. Irgendwann wird’s aber immer matschig. Was ist mit den Grafiken, die immer scharf bleiben?

Hier liegt das Geheimnis in einer komplett anderen Art Grafik. Die normalen Grafiken und Bilder, mit denen wir ständig am Computer zu tun haben und von denen wir bis jetzt gesprochen haben, bezeichnet man als Bitmapgrafik. Ihre Auflösung oder Größe in Pixeln setzt der maximalen Qualität und Zoombarkeit Grenzen.

Der Unterschied zwischen Vektor- und Bitmapgrafik
Die andere Form wird als Vektorgrafik bezeichnet. Im Gegensatz zur Bitmapgrafik besteht eine Vektorgafik nicht aus Pixeln, sondern, wie der Name schon sagt, aus Vektoren. Das sind mathematische Beschreibungen von Kurven, auch Splines genannt. In einer Vektorgrafik sind also nicht einzelne Bildpunkte gespeichert, sondern Anweisungen, bestimmte Formen in bestimmten Farben zu kreieren. Im einfachsten Fall ist das z.B. die Anweisung an einem bestimmten Punkt einen blauen Kreis mit dem einem Durchmesser von 18 Einheiten zu platzieren

Was bedeutet das für die Qualität und das Zoomen von Vektorgrafiken? Jedes Mal, wenn man weiter in das Bild hinein zoomt, wird die Grafik neu auf den Bildschirm gezeichnet. Grundsätzlich gibt es keine maximale Zoomstufe, die maximale Vergrößerung ist nur durch die verwendete Software begrenzt. In jeder Zoomstufe ist die Qualität perfekt, sie nimmt nie ab, auch nicht bei zehnmillionenfacher Vergrößerung.

Vor- und Nachteile der beiden Grafik-Typen Bitmap und Vektor
In diesem Bereich – hohe Qualität bei starker Vergrößerung – kann keine Bitmapgrafik einer Vektorgrafik das Wasser reichen. Auch 50-Megapixel-Bilder (Bitmapgrafiken) sind Vektorgrafiken qualitativ unterlegen. Auf der anderen Seite haben Vektorgrafiken auch massive Einschränkungen: Sie lassen sich nicht für Fotos verwenden, man kann sie nicht so einfach bearbeiten, beispielsweise beschneiden, und wenn sie sehr komplex sind, verlangen sie dem Computer auch einiges an Rechenleistung ab.