Im ersten Teil haben Sie schon einige Kernfragen erhalten, mit denen Sie gewünschte Informationen bei Ihrem Chef erfragen können. Es gibt noch zwei weitere Fragetypen, die hilfreich sind, damit Sie für Ihren Chef besser arbeiten können.
Zu unklaren Arbeitsaufträgen kommt es im Büro immer wieder. Dass das die Büroorganisation erschwert, ist sicher nachvollziehbar, aber manchmal nicht zu ändern. Wenn die Kommunikation zwischen und Ihrem Chef aber ständig so verläuft, das Sie unklare Aufgaben und Ansagen delegiert bekommen, die Sie dann mit Hilfe Ihrer Kompetenz und eventuell noch einem Schuss telepathischer Fähigkeiten umsetzen, dann sollten Sie etwas verändern.
Mit diesen Fragen arbeiten Sie vor
Sicher haben Sie durch Ihre Fachkenntnis und Erfahrung aber auch oft Ideen, was Ihr Chef gebrauchen oder meinen könnte. Hier bietet sich manchmal das „Hellsehen“ an. Besser ist es, Sie kombinieren es mit Fragen an die Person, die die Informationen hat, Ihren Chef. Ihm können Sie in solchen Fällen „geschlossene“ Fragen stellen, die nur mit ja oder nein beantwortet werden müssen.
Das geht sehr schnell, ist hoch effektiv, zeigt, dass Sie mit- und voraus denken und Ihr Chef braucht bestenfalls nur bestätigen oder einem neuen Stichwort korrigieren. Beispielsweise:
- Soll ich das als Excel-Datei erstellen?
- Soll das heute noch raus?
- Hat Abteilung / Herr xy evtl. noch mehr Informationen dazu?
- Macht es Sinn, dass ich Frau xy dazu anrufe?
- Geht das Schreiben an den Verteiler xy?
Mit diesen Fragen schaffen Sie Entscheidungen
Auch eine Art der Mitarbeit, die Ihr Chef sicher schätzen wird, sind gut gestellte Alternativfragen. Dazu müssen Sie in Ihrer Büroorganisation topp sein und auch seine Arbeit im Blick haben. Alternativfragen nennt sich dieser Fragetyp, weil Sie zwei Alternativen anbieten. Der Vorteil dieser Frageform ist, dass dieser Fragetyp für Ihren Chef nicht so viele Erklärungen erfordert wie die offenen Fragen, aber mehr Spielraum für Antworten lässt.
- Soll ich dazu eine Excel-Datei erstellen oder die Datenbank einsetzen?
- Soll das heute noch raus oder hat es Zeit bis morgen Vormittag?
- Hat Herr xy noch mehr Informationen dazu oder soll ich im Internet recherchieren?
- Macht es Sinn, dass ich Frau xy anrufe oder haben Sie noch Informationen für mich?
- Geht das Schreiben an den Verteiler xy oder ist es ein spezieller Adressatenkreis?
So erhalten Sie klare Anweisungen im Büro
Ab jetzt haben Sie Möglichkeiten, wie Sie mehr notwendige klare Anweisungen Ihres Chef erhalten können. Suchen Sie sich am Anfang eine Frageart aus und wenden Sie sie konsequent an. Scheuen Sie sich nicht, hartnäckig nach zu fragen. Im Laufe der Zeit nehmen Sie sich auch die anderen Fragearten vor. So lange, bis Sie sie ganz automatisch nach Bedarf mixen und einsetzen. Denn sie alle dienen dem Ziel, Informationen von einem Anderen zu erhalten.
Entwickeln Sie so immer mehr Ihre eigene Art, Informationen zu bekommen, ohne dass Ihr Chef sich durch Sie „gesteuert“ fühlt. Anfangs könnte das nämlich durchaus passieren. Sicher können Sie sich vorstellen, dass dieses neue Vorgehens für Ihren eiligen Chef erst einmal eine Umstellung bedeutet. Vorher konnte er Ihnen einige „Schnipsel Arbeitsaufträge“ im Vorübergehen hinwerfen und hinterher womöglich darüber genervt sein, dass er nicht das bekam, was er sich (in seinem Kopf) vorgestellt hat.
Wenn Sie jetzt gleich bei der Auftragserteilung mit Ihren Fragen nicht locker lassen, ist das natürlich erst ein mal eine unbequeme Art, mit der Sie ihn konfrontieren. Machen Sie sich selbst und dann Ihrem Chef klar, dass dieses Vorgehen nur dazu dient, dass Ihr Büro läuft und Sie optimale Ergebnisse liefern können. Also besser vorher mit Köpfchen gefragt, als hinterher das diffuse Gefühl zu haben, etwas falsch gemacht zu haben.
Wenn Sie Ihrem Chef mit Ihren Fragen ein Raster anbieten, an dem er die notwendigen Informationen an Sie gibt, sparen Sie beide Zeit und Nerven.
Bildnachweis: jackfrog / stock.adobe.com