Und wie sind Ihre Erfahrungen mit DPR-Prüfungen?

Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) erfüllt ihre präventive Funktion, und in der Praxis der Unternehmen hat sich der Prüfungsablauf gut etabliert. 80 % der Firmen informieren sich über eine mögliche DPR-Prüfung und 90 % befürchten Imageschäden durch die Veröffentlichung eines Fehlers in der Rechnungslegung, so die Ergebnisse einer Studie von DAI und PwC.

Ende 2009 haben die PricewaterhouseCoopers AG (PwC) und das Deutsche Aktieninstitut e.V. (DAI) die Ergebnisse einer Umfrage unter Führungskräften im Rechnungswesen kapitalmarktorientierter Unternehmen "Erfahrungen mit DPR-Prüfungen" veröffentlicht. Untersucht wurden etwa 100 Unternehmen mit unterschiedlicher Branchen- und Index-Zugehörigkeit.

Erfahrungen mit DPR-Prüfungen
Fast 90 % der befragten Unternehmen haben schon eine Prüfung der DPR durchlaufen. 78 % von ihnen informieren sich über eine mögliche DPR-Prüfung, wobei als Hauptinformationsquelle der Abschlussprüfer und Literatur genannt wurden. Etwa 28 % der untersuchten Unternehmen wollen ihre internen Prozesse und Abläufe im Hinblick auf künftige DPR-Prüfungen anpassen.

Die Befragten haben sich positiv bezüglich des Ablaufes einer DPR-Prüfung geäußert. 90 % von ihnen akzeptierten die von der DPR gegebenen Hinweise und/oder die von ihr getroffenen Feststellungen. Über ein Drittel der Unternehmen planen, nach den Diskussionen mit der DPR, ihre Bilanzierungs- und Bewertungspraxis anzupassen, und über die Hälfte sind der Meinung, dass die Verlässlichkeit der Rechnungslegung durch das Enforcement verbessert wird.

90 % der untersuchten Firmen befürchten Imageschäden durch die Veröffentlichung einer fehlerhaften Rechnungslegung im Zuge eines Enforcement-Verfahrens. Im Bezug auf die häufig angesprochene Komplexität der Rechnungslegung nach IAS/IFRS, was zur fehlerhaften Anwendung führen kann, erkennen die Befragten die Relevanz des Pre-Clearance-Verfahrens.

Das im Jahre 2009 eingeführte präventive Instrument in Form von fallbezogenen Voranfragen bei der DPR ermöglicht den Unternehmen, komplexe Bilanzierungsfragen im Vorfeld mit der DPR zu klären.

DPR-Prüfungen: Was kann noch verbessert werden?
Die DPR-Prüfung dauert meistens drei bis sechs Monate. Typischerweise beinhaltet sie zwei bis vier schriftliche Anfragen der DPR, die jeweils in einem Zeitraum von bis zu maximal sechs Wochen gestellt werden. Zwar wird grundsätzlich der Prüfungsablauf bezogen auf die Kommunikation, den organisatorischen Ablauf, die Fachkompetenz und inhaltliche Schwerpunktsetzung positiv gesehen, allerdings wird die Prüfungsdauer als zu lang empfunden.

"37 Prozent der Prüfungen dauern länger als sechs Monate und binden damit viele Ressourcen", erklärt Prof. von Rosen von DAI, "Die DPR ist daher gefordert, durch zusätzliche Hilfestellungen die Prüfungsprozesse noch effizienter und transparenter zu gestalten."