Umsatzerlöse werden vergleichbar

Über 950 Stellungnahmen zum ED zur Umsatzrealisierung sind bis 22. Oktober 2010 bei IASB und FASB eingegangen. Die große Resonanz macht deutlich, welche große Bedeutung der vorbereitete Standard für Bilanzierende nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften darstellt.

Umsatzrealisierung als Teil des Konvergenzprojektes zwischen IASB und FASB
Umsatzerlöse stellen eine der wichtigsten Größen zur Beurteilung der Leistung und Perspektiven eines Unternehmens dar. Deswegen wird dieses Thema im Rahmen des Konvergenzprojektes zwischen der IASB (International Accounting Standards Board) und der FASB (Financial Accounting Standards Board) behandelt.

Das Ziel ist, die grundsätzlichen Unterschiede zwischen US-GAAP und IAS/IFRS zu einem Interessenausgleich zu bringen, um die Vergleichbarkeit der Umsatzerlöse zwischen einzelnen Unternehmen, Branchen und Kapitalmärkten zu verbessern.

Es geht aber auch darum, die z. Z. geltenden zahlreichen Standards (insbesondere IAS 11 "Fertigungsaufträge" und IAS 18 "Umsatzerlöse") und Interpretationen (IFRIC 13 2Kundenbindungsprogramme", IFRIC 15 "Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien", IFRIC 18 "Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden", SIC 31 "Erträge – Tausch von Werbeleistungen") zur Umsatzrealisierung durch einen einzigen Standard zu ersetzen.

Das Diskussionspapier zur Umsatzrealisierung wurde im Dezember 2008 veröffentlicht, danach folgte im Juni 2010 die Veröffentlichung des Exposure Drafts (ED/2010/6).

Über 950 Kommentierungen bei IASB und FASB eingetroffen
Die Kommentierungsfrist für diesen Standardentwurf ist am 22. Oktober 2010 abgelaufen. Insgesamt sind bei IASB und FASB über 950 Kommentierungen zu diesem Entwurf eingegangen. Die meisten von ihnen stammen aus den folgenden Branchen: Anlagenbau, Wirtschaftsprüfung und Dienstleistungen in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Versicherungen, Technik sowie Finanzdienstleistungen.

Die Anzahl der Stellungnahmen und das breite Spektrum an Branchen machen deutlich, wie wichtig der vorbereitete Standard ist. Wenn er weitgehend so, wie in der im ED vorgestellten Form veröffentlicht würde, hätte er gravierende Konsequenzen, beispielsweise für die Unternehmen in der Telekommunikationsindustrie und Unternehmen mit langfristiger Auftragsfertigung. Seine finale Fassung wird für das 2. Quartal 2011 erwartet.