Überblick über aktuelle Bewerbungstrends 2015

Wer 2015 noch eine Papierbewerbung abschickt, braucht schon einen triftigen Anlass, denn in den Unternehmen herrscht eine klare Präferenz: Am liebsten bekommt der Arbeitgeber vollständige Bewerbungsunterlagen per E-Mail. Alternativ können Sie auch ein Online-Formular auf der Karrierewebsite der Firma ausfüllen. Für Bewerbungen sind heute also nur noch Laptop und Internet erforderlich.

Wer sich erfolgreich bei einem Unternehmen beworben hat, wird zunächst in der Regel zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Dabei sind meist sowohl Verteter der Fach- als auch der Personalabteilung anwesend. Beide muss man gleichermaßen überzeugen.

Jeder zweite Arbeitgeber führt jedoch vorher noch ein Telefoninterview durch. Damit wird eine erste Vorauswahl getroffen und es hilft, die Kosten der Stellenbesetzung aus Sicht der Unternehmen im Griff zu behalten.

Wer nach dem ersten Vorstellungsgespräch in die engere Auswahl gekommen ist, wird in der Regel zu einem zweiten Bewerbungsgespräch eingeladen. Hier geht es verstärkt um die Aufgabe und die Konditionen samt Benefits. Nach dem zweiten Gespräch ist die Firma meist in der Lage, eine konkrete Personalentscheidung zu treffen.

Absagen gehören zum Geschäft

Jeder Bewerber erhält wesentlich mehr Absagen als Einladungen zum Vorstellungsgespräch. Laut Statistik führt nur etwa jede zehnte Bewerbung zu einer Einladung zum Bewerbungsgespräch. Und nur etwa fünfte Einladung zum Jobinterview führt wiederum zu einem Arbeitsvertrag. Nicht immer liegt dies an der Qualifikation: Auch der Faktor "persönliche Chemie" spielt eine wichtige Rolle. Absagen gehören also zum Geschäft und sollten kein Anlass für Bewerber sein, sich zu grämen.

Social Media bei Bewerbungen

Obwohl bislang nur etwa 5 Prozent der Unternehmen in Deutschland auf die mobile Bewerbung per App setzen, wollen sie verstärkt Social Media einsetzen. Mehr als die Hälfte derjenigen Unternehmen, die Personal suchen, wollen ihre Social-Media-Aktivitäten im Bereich Personalmarketing und Recruiting nach der Studie JobTrends Deutschland 2015 verstärken. Dabei sind deutsche Arbeitgeber häufig auf Xing, Linkedin und Facebook unterwegs.

Welche Jobs im Angebot sind

Von den 16.000 offenen Stellen, die die befragten Unternehmen anboten, richtete sich das Gros an Wirtschaftswissenschaftler (7.245 offene Stellen), in zweiter Linie an Ingenieure (3.285 Jobs), gefolgt von Informatikern mit 2.064 offenen Stellen und Juristen mit 1.447 Jobangeboten. Etwa 45 Prozent der Stellen waren für Absolventen und sogenannte Young Professionals ausgeschrieben und der überwiegende Rest für Praktikanten.

Der Fachkräftemangel ist deutlich spürbar

Der Fachkräftemangel ist in der Wirtschaft inzwischen das größte Problem. Vor allem in Ingenieurbüros, Softwarefirmen und im Pflegebereich werden Mitarbeiter gesucht. Der Mangel könnte zum Teil dadurch behoben werden, dass Frauen verstärkt Vollzeit arbeiten. Bisher hat Deutschland die zweithöchste Teilzeitquote unter Frauen. Wenn das Kinderbetreuungsangebot am Bedarf ausgerichtet würde, könnten 850.000 zusätzliche Fachkräfte gewonnen werden.