1. Haben Sie Ihren Wunsch nach einer Beförderung klar kommuniziert?
Häufig gehen Menschen davon aus, dass ihr Umfeld Gedanken lesen kann. Wenn Sie innerhalb des Unternehmens an der richtigen Stelle nicht klar und eindeutig geäußert haben, dass Sie an dieser Position großes Interesse haben, dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie jetzt übergangen wurden. Sie waren vielleicht einfach zu bescheiden.
2. War Ihnen das Anforderungsprofil der neuen Stelle bekannt?
Wenn Ihnen nicht ganz klar ist, was in der neuen Stelle gefordert wird, dann werden Sie immer der Meinung sein, die richtige Person für diese Stelle gewesen zu sein. Wenn Ihnen das Anforderungsprofil vorliegt, dann sollten Sie ganz selbstkritisch prüfen, ob Sie wirklich alle Punkte hätten erfüllen können. Bei der Selbstanalyse fällt Ihnen vielleicht das eine oder andere auf, an dem Sie in Zukunft noch etwas arbeiten müssen.
3. Was waren die Gründe für die Einsetzung der anderen Person?
An dieser Stelle sollten Sie sich vor Mutmaßungen hüten. Gerade bei Personalentscheidungen entstehen oft die wildesten Gerüchte, die jeder Grundlage entbehren. Fragen Sie die verantwortliche Person offen und ehrlich, was die Gründe für die Bevorzugung eines Wettbewerbers waren. Akzeptieren Sie diese Gründe, machen Sie sich Gedanken über eine bessere Vermarktbarkeit Ihrer Person in Zukunft.
4. Wären Sie wirklich die Idealbesetzung für die Stelle gewesen?
Nach Beantwortung der Fragen 1 bis 3 sollten Sie jetzt prüfen, ob Sie die Situation noch genau so sehen wie vorher. Vielleicht haben Sie jetzt selbst Zweifel, ob Sie die Idealbesetzung für die Rolle abgegeben hätten.
Welche Alternativen ergeben sich jetzt für Sie?
Hüten Sie sich nun davor, Rachegelüste austoben zu wollen. Man kann nicht immer gewinnen im Leben und eine zweite Chance kommt oft schneller, als man glaubt. Arbeiten Sie mit dem oder der „Neuen“ kooperativ und partnerschaftlich zusammen. Jede andere Vorgehensweise wäre kontraproduktiv. Können Sie allerdings aus vermeintlichen Gründen der Selbstachtung morgens nicht mehr mit gutem Gewissen zur Arbeit gehen, dann sollten Sie möglichst schnell einen Wechsel vornehmen. Ihr verletztes Ego nehmen Sie allerdings in die neue Position mit.
Eigene Stärken erkennen
Nehmen Sie eine solche Situation zum Anlass, eine kritische Selbstbetrachtung vorzunehmen. Stellen Sie fest, welches Quäntchen Know-how, Führungsfähigkeit oder was immer Ihnen noch fehlte. Arbeiten Sie daran.
- Sind Sie energiegeladen und können andere begeistern?
- Können Sie Situationen schnell und richtig beurteilen?
- Akzeptieren andere Menschen Sie als Führungsperson und folgen Ihnen freiwillig?
- Spüren Sie, dass Sie noch ganz andere Aufgaben lösen könnten?
- Kennen Sie Ihre Grenzen und wissen Sie, wo Sie sich noch verbessern wollen?
- Kommen Sie mit anderen gut aus, auch wenn Ihre Kontaktpersonen auf einer anderen „Wellenlänge“ liegen?
- Können Sie sich gut konzentrieren und lassen sich nicht ablenken?
- Fühlen Sie sich körperlich topfit?
- Können Sie sich und andere gut organisieren?
- Besitzen Sie einen natürlichen „Kampfgeist“?
- Können Sie sich und Ihre Umwelt auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten, Abstand von Problemen gewinnen?
Denken Sie bei Ihrer zukünftigen Karriereplanung daran: Bescheidenheit ist vermutlich nicht der Schlüssel zum Erfolg.
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