Beim Texten fürs Web gelten andere Regeln als in den klassischen Zeitungen und Magazinen.
1. Internetleser lesen anderes
An den Text im Internet stellt der Leser ganz andere Ansprüche als an den gedruckten Text. Das Leseverhalten ändert sich im Internet häufig. Das Lesen an einem Bildschirm ist definitiv anstrengender als in einem Magazin oder in einer Zeitung. Aus diesem Grund "scannt" der Online-Leser einen Text zuerst im Hinblick auf dessen Länge und den Nutzwert. Innerhalb von nur wenigen Sekunden entscheidet der Leser dann, ob er den Text überhaupt weiter liest oder die Webseite wieder verlässt. Der Verfasser hat im letzten Fall Pech gehabt. Aufgrund der riesigen Vielfalt an Texten, Bildern und Animationen machen sich die wenigsten Leser die Mühe und kehren wieder zurück.
2. Den Leser nicht überfordern
Beim Texten fürs Web ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Leser auf keinen Fall überfordern. Das wichtigste Kriterium für fast jeden Internet-Leser ist die Überschrift. Verwenden Sie aus diesem Grund eine kurze, prägnante und interessante Überschrift. Laden Sie den Besucher zum Lesen ein und bauen Sie einen Spannungsbogen auf. Die Einleitung folgt direkt nach der Überschrift. In dieser sollten Sie alle zentrale Informationen Ihres Artikels nennen. Formulieren Sie die Anleitung am besten als "Teaser". Der Leser muss dazu motiviert werden weiterzulesen.
3. Leichte Kost wird bevorzugt
Achten Sie beim Texten fürs Web darauf, dass Sie Ihren Leser nur "leichte Kost" servieren. Das A und O guter Web-Artikel sind verständliche und kurze Formulierungen. Verzichten Sie unbedingt auf verschachtelte Sätze und Füllwörter. Verfassen Sie Sätze mit maximal 8 bis 12 Wörtern.
Auch Modalverben, wie müssen, können und sollen, stören den Lesefluss im Internet erheblich. Aktive Formulierungen sind beim Texten fürs Web essenziell wichtig und wirken dynamischer wie reine Passivformulierungen.
4. Übersichtlich bleiben
Unterteilen Sie Ihren Text immer in mehrere Abschnitte. Diese sind idealerweise jeweils 2 bis 3 Sätze lang. Verwenden Sie zwischen jedem Abschnitt eine Zwischenüberschrift. Diese ist kurz und motiviert Ihre Leser, weiterzulesen. Zwischenüberschriften machen jeden Online-Text lesefreundlicher und übersichtlicher. Zudem erleichtern sie dem Leser das bereits erwähnte "Scannen" erheblich. Gefällt Ihrem Leser Ihre Überschrift, dann wird er auch Ihre Zwischenüberschriften überfliegen. Verzichten Sie beim Texten fürs Web unbedingt auf ungegliederte Textwände.
5. Unterhalten Sie Ihre Leser
Das Lesen von Internet-Texten soll Spaß machen. Beim Texten fürs Web können Sie multimediale Inhalte, wie Bilder, Animationen, Videos und Slideshows einsetzen. Mit diesen lockern Sie Ihre Texte auf und bereiten den Lesern Spaß. Bieten Sie Möglichkeiten der Interaktion zwischen Ihren Lesern und Ihnen. Sie können zum Beispiel eine Kommentarfunktion oder ein Gästebuch hinzufügen
6. Vergessen Sie SEO nicht
Der Erfolg jeder Webseite hängt direkt mit der Platzierung in den Suchmaschinen ab. Ihre Texte sollen nicht nur bei Menschen, sondern auch bei den Suchmaschinen-Bots ankommen. Durch SEO (Search Engine Optimization) verbessern Sie das Ranking Ihrer Website und erhalten mehr Besucher (Leser). Verwenden Sie in Ihren Texten wichtige Keywords. Eine Keyworddichte von 2 bis maximal 3 Prozent ist beim Texten fürs Web empfehlenswert.
7. Stilistische Korrektheit
Auch beim Texten fürs Web spielen die klassischen journalistischen Regeln eine wichtige Rolle. Bereichern Sie Ihre Artikel mit interessanten Metaphern und setzen Sie Wortspiele ein. Bleiben Sie stets objektiv und liefern Sie Fakten. Achten Sie darauf, dass Sie beim Schreiben immer fair bleiben. Hassreden und Texte mit vielen Schimpfwörtern werden auch im Internet nicht gerne gesehen.