Tatort Unternehmen: Aggressionen im Job

Aggressionen im Job äußern sich nicht durch Morddrohungen und Handgreiflichkeiten. Sie treten viel subtiler und unauffälliger auf. Das schädigt nicht nur das Betriebsklima sondern auch massiv das Unternehmen. Wie Sie subtile Aggressionen in Ihrem Betrieb erkennen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier.

Grundsätzlich hat jeder Beschäftigte in einem Unternehmen schon einmal eine gewisse innerliche Aggression verspürt. Das kann in einem Betrieb durch verschiedenste Begebenheiten verursacht worden sein. Sei es, dass man sich durch einen Vorgesetzten ungerecht behandelt fühlt, oder bestimmte Konflikte mit Kollegen auszutragen sind. Allgemeine Unzufriedenheit im Job kann hin und wieder auch zu Aggressionen führen.

Meistens können wir mit unseren Aggressionen am Arbeitsplatz gut umgehen. Jedoch gibt es eine gewisse psychische Grenze, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Natürlich gibt es in einem Unternehmen Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker. Unangenehme Zeitgenossen haben ohnehin keine große Verweilzeit in einer Firma, da die fehlende Zusammenarbeit sehr offensichtlich ist.

Viel gefährlicher sind Arbeitnehmer, die ihre Aggressionen im Unternehmen viel subtiler ausleben. Für viele Personen sind sogenannte Trotzreaktionen nicht ungewöhnlich. Manchmal werden sie ganz unbewusst ausgelöst oder sind der einzige Weg, ihre Unzufriedenheit oder Angst auszudrücken. Gefährlich wird es erst, wenn diese gehäuft auftreten. Dann kann schon einiges dahinterstecken.

Erkennen Sie rechtzeitig alle Anzeichen

Ein sehr typisches Zeichen, dass etwas nicht stimmt kommt in folgendem Beispiel vor: Sie bemerken bei einem Mitarbeiter einige Trotzreaktionen oder ein ungewöhnliches Verhalten.
Das kann zum Beispiel permanentes Zuspätkommen, Aufschieben oder ungenügende Erledigung der Arbeit sein, oder Konflikte mit Kollegen, Gerüchte verbreiten etc. Wenn Ihnen dieser jedoch versichert, es sei alles in Ordnung und sein Verhalten spiegelt das Gegenteil wider, so ist etwas verdächtig. Die nächste Stufe ist das Vergessen von übertragenen Aufgaben.

Typische Anzeichen:

  • Aufträge werden nicht angenommen oder nur halbherzig ausgeführt
  • Vereinbarungen und Termine werden vergessen
  • Passiver Widerstand, Arbeitsverweigerung des Mitarbeiters und sichtbare Unlust
  • Wiederholung von immer denselben Fehlern
  • Unwahrheiten unter den Kollegen verbreiten
  • Ständiges Schimpfen und Unzufriedenheit mit dem Unternehmen

So lösen Sie subtil-aggressive Situationen

Fallen Ihnen solche Warnhinweise auf, so müssen Sie Gegenmaßnahmen ergreifen. Reagieren Sie jedoch nicht mit Gegenaggression. Auch das Ignorieren des passiv- aggressiven Mitarbeiters ist keine gute Lösung.

Setzen Sie deshalb folgende Maßnahmen:

  • Suchen Sie das Gespräch mit dem Mitarbeiter in einer freundlich- konstruktiven Atmosphäre
  • Kommunizieren Sie regelmäßig mit der betreffenden Person. Versuchen Sie nicht anzuklagen, sondern die Ursachen für das Problem zu verstehen.
  • Fragen Sie als Vorgesetzter nach, ob das eigene Verhalten ein Grund für den Widerstand sein könnte
  • Spenden Sie ihren Mitarbeitern regelmäßig eine ehrliche Anerkennung für ihre Leistungen. Lob kostet nichts und ist trotzdem Wertvoll!

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