Stressabbau verbessert die Innovationskraft im Unternehmen

Arbeitsbedingter Stress ist heutzutage eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme in der EU. Bereits die Hälfte der rund 150 Millionen Beschäftigten fühlen sich während der Arbeitszeit erheblichem Druck ausgesetzt. Betriebs- und volkswirtschaftlichen Schäden sind beträchtlich: Die EU schätzt allein die materiellen Kosten, die durch Stress am Arbeitsplatz jährlich in der Gemeinschaft entstehen, auf rund 20 Milliarden Euro. Genauso schwer wiegt, dass Innovationen durch Stress behindert werden. Das ist in unserer Wissensgesellschaft ein entscheidender Faktor.

Stressabbau wird immer wichtiger
Wachsende Arbeitsverdichtung, Hektik und Termindruck, d.h. Arbeitsüberlastung bewirken, dass sich immer mehr Mitarbeiter ihren beruflichen Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlen. Im gleichen Maße sind auch Unterforderung, Eintönigkeit, zu wenige Informationen und schlechte Kommunikation Stressursachen.

Vor allem das Gefühl der Sinnhaftigkeit bei der Arbeit und das Empfinden nicht fair entlohnt zu werden belastet die Beschäftigten stark.

4 Gründe für den Stressabbau im Unternehmen

  • Kostenreduzierung (Krankheits- und Arbeitsunfähigkeitskosten)
  • Verbesserung des Lernens und der Kompetenzentwicklung am Arbeitsplatz
  • Förderung einer innovativen Kultur und Erhöhung der Produktivität
  • Verbesserung der Nutzung des Humankapitals, insbesondere bei alternden Belegschaften

Stressabbau fördert Lernen und Innovation
In unserer Wirtschaft heute ist Wissen der wichtigste Wettbewerbsvorteil. Die negative Auswirkung von Stress auf Lernen und Innovation ist daher ein überzeugendes Argument, dass eine gesünderen Arbeitsumgebung strategisch notwendig ist.

Dies wird noch deutlicher, wenn man die Hauptcharakteristika einer "lernenden Organisation" mit denen eines "gesundheitsgerechten, stressfreien Arbeitsplatzes" vergleicht. Beide sind sehr ähnlich. Wenn man die innovative und wirtschaftliche Kraft eines Unternehmens stärken oder gar nur bewahren möchte, ist die Entwicklung einer gesunden, stressfreien Arbeitsumgebung eine wichtige Voraussetzung, ohne die dies nicht gelingen wird.

Unternehmen, die Bedeutung der "Wissensarbeiter" nicht erkennen und keine geeignete Maßnahmen zum Stressabbau ergreifen, um die negative Wirkung von Arbeitsverdichtung und Stress-Überlastung zu vermeiden, könnten ihre Zukunft aufs Spiel setzen.

Sinnvolle Strategien zum Stressabbau
Sinnvolle Strategien berücksichtigen die Organisation als Ganzes -beispielsweise in Form eines partizipativen Führungs-und Managementstils; verbunden mit einer kompetenzorientierten Personalentwicklung und Karriereplanung. Dazu gehören z.B. Maßnahmen wie Zielvereinbarung, Teambildung und entsprechenden Entlohnungssysteme. Diese können richtig eingesetzt die Gesundheit stärken und psychische Belastungen reduzieren oder ausgleichen.

Arbeitsaufgaben wirken v.a. dann motivierend und fördern Persönlichkeit und Gesundheit, wenn sie diese Kriterien, die auf den Arbeitspsychologen Prof. Eberhard Ulich zurückgehen, erfüllen:

  • Vollständigkeit
  • Aufgabenvielfalt
  • Möglichkeit zur sozialer Interaktion
  • Autonomie
  • Möglichkeiten für Lernen und Entwicklung
  • Sinnhaftigkeit.

Besonders berücksichtigt werden in Europa in der Forschung und Praxis die Aspekte, die die Vollständigkeit und die Ganzheitlichkeit der Arbeit betonen. Man erkennt schnell, dass nur die Führung des Unternehmens dies wirksam anstoßen kann. Daher ist die richtige Führung beim Stressabbau am Arbeitsplatz wichtig, um so Innovations- und Wirtschaftskraft zu stärken.