Sportsponsoring: Wie Sie eine PR-Aktion organisieren, die Ihrem Unternehmen Geld bringt

Sportsponsoring ist heutzutage eine teure Angelegenheit: Denn für das Präsentieren von Firmenlogos auf den Spielertrikots verlangen Vereine im Spitzensport 6- oder 7-stellige Summen. Beträge also, die die Etats der meisten PR-Verantwortlichen deutlich übersteigen.

Mit etwas Kreativität können Sie allerdings wesentlich preisgünstigere Modelle für ein Sportsponsoring entwickeln. Wie Sie darüber hinaus für Ihre Firma sogar neue Einnahmequellen erschließen, zeigen wir Ihnen am Beispiel einer Bäckerei-Kette.
Karl-Heinz Wehr ist PR-Verantwortlicher der Bäckerei-Kette Kamps im Gebiet Niederrhein. Bei den regelmäßigen Besuchen in den Filialen seiner Region fiel ihm auf, dass es montags vor und hinter dem Verkaufstresen nur ein Gesprächsthema gab: das vergangene Fußball-Wochenende und das Abschneiden von Borussia-Mönchengladbach. Da kam ihm die Idee, die Fußball-Begeisterung für eine PR-Kampagne zu nutzen und das passende Brot zum Traditionsclub auf den Markt zu bringen.
Also nahm er Kontakt zum Management von Borussia Mönchengladbach auf. Dort wurde der Vorschlag, eine Backwarenreihe mit dem Vereinslogo auf den Markt zu bringen, sehr wohlwollend aufgenommen. Man einigte sich darauf ein Borussia-Brot, einen Borussia-Taler und ein Borussia-Vitalbrötchen bei Kamps anzubieten. Das Brot wurde mit einer Banderole im klassischen Borussia-Grün versehen, die Schoko-Taler zierte ein Vereinslogo aus Lebenmittelfarbe.
Preisgünstige Werbung in der Stadionzeitung
Da der Etat für PR und Sportsponsoring von Kamps-Niederrhein keinen Spielraum für eine aufwändige Bewerbung der Borussia-Produkte bot, suchte Karl-Heinz Wehr eine kostengünstige Alternative zu teuren Anziegen und Radiospots. So entschied er sich, in der Stadionzeitung "Fohlen Echo" zu inserieren, wo eine 100%ige Zielgruppenabdeckung gewährleistet ist und zwar zu einem ausgesprochen günstigen Preis: Eine ganzseitige 4-Farb-Anzeige in dem Fanmagazin kostet gerade einmal 1.600 €.
Fußball-Brot als Kassenschlager
Die Borussia-Anhänger waren von den essbaren Fanartikeln begeistert und stürmten am Montag nach dem Erscheinen des Clubheftes die Kamps-Filialen. Innerhalb von 3 Monaten wurden in den Backshops mehr als 40.000 Brote, rund 85.000 Taler und über 200.000 Brötchen verkauft. Damit erzielte Kamps einen Mehrumsatz von etwa 300.000 €. Denn die Borussia-Produkte gingen nicht zu Lasten anderer Backwaren, sondern waren ein echtes Zusatzgeschäft. Insofern war es Karl-Heinz Wehr gelungen, ein spektakuläres Sportsponsoring auf die Beine zu stellen, mit dem sein Unternehmen Geld verdiente, anstatt welches auszugeben.
Kostenlose PR durch originelles Pressefoto
Ein Zufall verhalf dem erfolgreichen Sportsponsoring auch noch zu einem originellen Pressefoto: Ohne miteinander verwandt zu sein, hat Uwe Kamps, langjähriges Torwart-Idol von Borussia Mönchengladbach, den gleichen Nachnamen wie der Kamps-Vorstandsvorsitzende Heiner Kamps. Das Pressefoto der beiden Namensvetter mit einem Borussia-Brot wurde von der gesamten Lokalpresse abgedruckt und sorgte so für jede Menge kostellosen Presserummel für das Sportsponsoring.