Soziales Engagement im Mittelstand

Während größere Unternehmen ca. 0,05 Prozent ihres Umsatzes für ihr soziales Engagement investieren, sind die kleineren Unternehmen mit 0,2 Prozent ihres Umsatzes weitaus spendabler – und profitieren gleichzeitig davon: Sie schaffen sich auf diese Weise ein funktionierendes Umfeld, ein erkennbares "Gesicht" und Mitarbeiter, die gerne in ihrem Unternehmen arbeiten, die teamfähig und sozial kompetent sind.

Viele Firmen haben dies erkannt: Im Rahmen des Kongresses "Corporate Citizenship: Neue Wege für das soziale Engagement im Mittelstand" am 12. und 13. Mai gründeten 6 Firmen ein neues, bundesweites Netzwerk mit dem Namen "Unternehmen: Aktiv im Gemeinwesen". Dazu gehören Betapharm Arzneimittel, BMW Group, chambiz, Manpower, Spiecker Design Produktion und Veolia Water Deutschland.

Das Unternehmensnetzwerk hat die Vision, dass sich bis 2010 jedes zweite Unternehmen über Spenden und Sponsoring hinaus in nachhaltigen Kooperationsprojekten engagiert. Ein Beispiel fürsolches Engagement ist das Projekt "Neustart" in Hamburg: Mitarbeiter kleiner und mittelständischer IT-Unternehmen vermitteln dort Fachkenntnisse an ehemalige Drogenabhängige, um ihnen den Einstieg in das Berufsleben zu vereinfachen. Wie Sie selbst Kooperationspartner an Land ziehen und dauerhaft binden, lesen Sie im folgenden Beitrag. 

Praxistipp: So kooperieren Sie mit Unternehmen Ihrer Region
Ein gutes Modell, regionale Kooperationspartner zu gewinnen, ist der "Sozialsponsoring-Verein". Dabei schließen sich verschiedene Organisationen einer Region zu einem Verein zusammen und vermarkten ein Logo an die kommunale Wirtschaft. Unternehmen, die den Verein finanziell unterstützen bzw. benötigte Ressourcen zur Verfügung stellen, können das Logo eine bestimmte Zeit lang öffentlich verwenden – zum Beispiel auf Briefpapier, in Anzeigen, im Schaufenster, auf Festen – und damit auf ihr soziales Engagement aufmerksam machen.
Für Sie ist das vor allem dann interessant, wenn Ihre Organisation für sich genommen nicht genügend (werbliche) Attraktivität besitzt oder nicht die Kapazitäten hat, selber Kooperationen und Sponsoring-Projekte voranzutreiben. Aber auch das Unternehmen profitiert: Es erhöht auf diese Weise seinen Bekanntheitsgrad und verbessert das Firmenimage. Außerdem kann es den Betrag – nicht zu verwechseln mit einer Spende – als Betriebsausgabe steuerlich absetzen.

In der Praxis bedeutet dies für Sie: Sorgen Sie für einen hohen Bekanntheitsgrad des Logos bzw. der dahinterstehenden Initiative. Arbeiten Sie dabei vor allem mit der örtlichen Presse zusammen, nutzen Sie öffentliche Veranstaltungen für eine Präsentation Ihrer Arbeit, und holen Sie soweit wie möglich auch die lokale Prominenz mit ins Boot. Wichtig: Bieten Sie den Unternehmen "niedrigschwellige" Angebote: Ab einem gewissen Mindestbetrag sollte jeder Kooperationspartner die Möglichkeit erhalten, mit Ihrem Logo zu werben!