Sorgfältiger Umgang mit Informationen – oder: So geben Sie dem Ideen-Klau keine Chance

Eine erfolgreich strukturierte Vertriebs- oder Verkaufsabteilung lebt von Informationen – und einem durchgängigen Informationsfluss. Doch oft wird aus Angst vor strukturiertem Ideenklau nach dem Motto verfahren: Wissen ist Macht. Und nach diesem Grundprinzip werden Informationen zurückgehalten. Ein schwieriger Pfad. Denn natürlich ist es richtig, gegen Ideenklau vorzugehen, eigene Ideen zu schützen und auszuprobieren, bevor andere es tun, andererseits...

Ideen gegen Ideenklau
Eine aktuelle Studie zeigt, dass es richtig ist, offen zu kommunizieren und das Verkaufsteam stets auf dem Laufenden zu halten. Denn dies ist mittel- und langfristig bewiesenermaßen der erfolgreichere Führungsstil. Diese offene Kommunikation kann dem einen oder anderen allerdings zum Verhängnis werden, weil er weitaus eher Gefahr läuft, Opfer von nicht solidarischen Führungskollegen zu werden, die seine Ideen klauen und für die eigenen ausgeben.

Ihre Strategie gegen Ideenklau: Offene Information ja – aber nicht immer
Bevor Sie offen informieren, sollten Sie sich immer fragen: Welche Folgen könnte es haben, wenn Sie diese Informationen preisgeben? Welche Nachteile könnte dies für Sie bringen?

Unreife Ideen = pst!
Wenn Sie eine Idee oder ein Projekt für gut halten, entwickeln Sie es selbst zur Präsentationsreife weiter und stellen es Ihrem eigenen Vorgesetzten bzw. direkt der Geschäftsleitung vor. So unterbinden Sie, dass freche Kollegen sich mit Ihren Federn schmücken.

Ideen haben = Ideen aufschreiben
Kennzeichnen Sie deutlich Ihre Urheberschaft, z.B. mit einem Copyright-Vermerk: "Verkaufsidee© für xxxxx von Max Mustermann". Damit unterbinden Sie endgültig jeden Ansatz zum Ideenklau.

Ideen stolz präsentieren!
Lassen Sie gute Ideen niemals nebenbei einfließen, sondern stellen Sie sie offensiv als eigene Ideen vor. Verschenken Sie Ihre Ideen also nicht!

Idee geklaut – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen? Jetzt müssen Sie reagieren.
Reagieren Sie allerdings auf keinen Fall mit

  1. Anschwärzen bei der Geschäftsleitung. Damit stellen Sie sich selber in ein ganz schlechtes Licht und stempeln sich als unselbständig ab. Diesen Konflikt müssen Sie allein mit dem Ideenräuber bereinigen;
  2. einem vernünftigen Gespräch unter vier Augen. Wer Ideen anderer als seine eigenen ausgibt, weiß selbst, dass das nicht fair ist. Da helfen keine Vorwürfe und auch kein Appell an die Fairness;
  3. Jammern im Kollegenkreis ist ebenso unangebracht. Passiert ist passiert. Jammern bringt Sie nicht mehr weiter. Sorgen Sie lieber dafür, dass es keine Wiederholung mehr gibt.

Handeln Sie – und zwar so:
Suchen Sie das Gespräch mit dem Übeltäter. Allerdings nicht, um ihn aufzufordern, so etwas in Zukunft zu unterlassen – dieser Appell wird nicht fruchten. Fordern Sie stattdessen eine konkrete Gegenleistung für den Ideenklau. Getreu dem Motto: "Wer sich bei mir bedient, muss dafür bezahlen." Die Gegenleistung sollte dem Ideenräuber durchaus wehtun. Auch wenn der Kollege jetzt leugnet und keine Gegenleistung bringen will, haben Sie trotzdem deutlich gemacht, dass Sie nun gewappnet sind und Beweise sammeln werden. Er muss davon ausgehen, dass er in Zukunft nicht mehr so leicht mit einem Ideenklau davonkommen wird.