Sondermaschinenbau kommt zum Einsatz, wenn Serienmaschinen für eine Aufgabe nicht vorhanden sind oder aber an Leistungsgrenzen kommen. Lesen Sie hier die Bedeutung, Funktionsweise sowie die Unternehmensvorteile von Sondermaschinenbau nach.
Definition von Sondermaschinenbau
Unter Sondermaschinenbau wird die exklusive Herstellung bzw. Anpassung von Maschinen für unterschiedlichste Fertigungsabläufe verstanden. Darunter fallen zum einen einzelne Maschinen und zum anderen auch Kleinserien. Die Maschinen werden dabei maßgeschneidert, entsprechend der Kundenbedürfnisse, für verschiedene Fertigungsabläufe hergestellt. Das Ziel des Sondermaschinenbaus besteht in der Produktionsoptimierung, um letztlich die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen bzw. der Anfertigung gänzlich neuer Produkte.
Unterschied zu Serienmaschinen
Serienmaschinen stellen solche Maschinen dar, die nicht individuell für den Kundenbedarf entwickelt, sondern in hoher Stückzahl produziert werden. Hierdurch sind sie unmittelbar einsatzbereit und können in verschiedenen Unternehmen angewendet werden. Dadurch stoßen Serienmaschinen jedoch oft an ein Limit, weswegen häufig Erweiterungen und optionale Teile hinzugefügt werden müssen. Dennoch können nicht alle Produkte oder Fertigungsabläufe auf diese Art durch Serienmaschinen umgesetzt werden, sodass es zum Einsatz von Sondermaschinen kommt.
Funktionsweise von Sondermaschinenbau
Idealerweise läuft der Ablauf der Funktionsweise von Sondermaschinenbau wie folgt ab:
Analyse der Ist-Situation
Am Anfang werden derzeitige Stärken und Schwächen im Fertigungsablauf herausgestellt. Dies erfolgt durch den Kunden oder in Zusammenarbeit mit dem Sondermaschinenhersteller.
Ermittlung des Bedarfs
Anschließend wird analysiert, welche Funktionalitäten zukünftig gegeben sein müssen, um einen neuen Prozess zu entwickeln oder einen bestehenden zu optimieren. Dies ist entscheidend für die Anforderungen an die Sondermaschinen. Die Ergebnisse werden im Lastenheft dokumentiert – meistens durch den Kunden selbst, teils auch mit Unterstützung des Sondermaschinenbauers.
Maßgeschneiderte Konstruktionsentwürfe
Im nächsten Schritt übernimmt ein Konstruktionsbüro den Entwurf einer Konstruktion für eine bzw. eine Reihe von Sondermaschinen. Hierzu wird zuallererst ein Konzept entwickelt und im Pflichtenheft dokumentiert. Dieses darüber hinaus in Form eines virtuellen 3D-Modells mit dem Kunden durchgesprochen, damit eventuelle Anforderungen, die noch unberücksichtigt sind, einfließen können.
Konzeptfreigabe
Falls der Kunde zufrieden mit dem abgestimmten Konzept zufrieden ist, erfolgt die Freigabe und anschließende Umsetzung in Fertigungsunterlagen.
Produktion
Schließlich erfolgt der eigentliche Sondermaschinenbau. Zuvor konstruierte Teile werden entweder angefertigt oder eingekauft, ehe sie im Anschluss montiert werden. Daraufhin nimmt der Sondermaschinenbauer die Anlage in Betrieb und prüft ihre Funktionstüchtigkeit auf Kundenwunsch mittels eines Funktionstests. Zuletzt muss der Kunde die Anlage im Hause des Sondermaschinenbauer abnehmen.
Inbetriebnahme
Nach erfolgreicher Abnahme wird die Anlage zum Kunden transportiert und dort installiert, damit die Sondermaschinen(n) in Betrieb genommen werden können.
Mitarbeiterschulung
Wichtig ist, dass bei der Inbetriebnahme alle Produktionsmitarbeiter und ggf. auch das Instandhaltungspersonal für die Sondermaschine(n) geschult werden.
Ersatzteile
Schon bei der Inbetriebnahme ist es sinnvoll, ein Ersatz- und Verschleißteilpaket auf Lager zu legen. So kann im Störungsfall die Produktion schnell wieder aufgenommen werden.
Service und (Fern-)Wartung, Störungsbeseitigung
Falls es zu einer Störung kommen sollte, bietet der Sondermaschinenbauer im Idealfall einen kompetenten Service an, um den Kunden zunächst aus der Ferne mittels Collaboration-Tools sowie Fernwartungszugängen zu unterstützen. Gelingt die Störungsbeseitigung auf diese Art nicht, erfolgt ein Serviceeinsatz vor Ort.
Damit es gar nicht erst bzw. seltener zu Störungen kommt, sollte eine regelmäßige Wartung der Sondermaschine(n) durchgeführt werden. In dieser werden Verschleiß- und Ersatzteile überprüft oder vorbeugend ausgetauscht.
Vorteile des Sondermaschinenbaus
Maschinelle oder auch manuelle Fertigungsverfahren können an ihre Grenzen stoßen. Manchmal können schwierige Produktionen nicht durch Serienmaschinen ermöglicht werden, jedoch auch nicht manuell von Menschen. Dann werden Sondermaschinen eingesetzt. Dadurch werden Mitarbeiter entlastet, die gefährliche oder ermüdende Arbeiten verrichten müssen. Und auch, wenn die Produktqualität unter der bisherigen Fertigung leidet, empfiehlt sich der Sondermaschinenbau.
Der wohl größte Vorteil ist die durch Sondermaschinenbau erreichte Individualisierung, womit Kundenwünsche exakt umgesetzt werden können. Ebenso sind Sondermaschinen sehr leistungsfähig und ermöglichen Produktionen in hoher Taktzahl, während der Wartungsaufwand und Verschleiß äußerst gering sind. Insgesamt können Sie die Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens mittels Qualitätssteigerung sowie höheren Stückzahlen in kürzerer Zeit steigern.
Fazit
Mit Hilfe von Sondermaschinenbau steigern Sie die Qualität und Effizienz Ihrer Fertigung, wodurch letztlich der Gewinn Ihres Unternehmens erhöht wird. Beauftragen Sie einen erfahrenen Sondermaschinenbauer mit langjähriger Expertise in Maschinenbau, Konstruktion und Service. So gelangen Sie nicht nur zu effizienteren Fertigungsprozessen, sondern schlussendlich auch zu mehr Unternehmenserfolg.
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