Sommer-Outfit im Büro: Zeigen Sie Haut oder Kompetenz?

Das Büro ist ein Arbeitsumfeld. Und als solches folgt es in Sachen Mode und auch im heißesten Sommer anderen Trends als die Welt der Stars und Sternchen. Luftig angezogen mögen Sie sein, was aber, wenn Ihr Ruf darunter leidet? Lesen Sie die 10 größten Fehler für das Sommer-Outfit.

Sommer-Outfit: Schnell ein Thema

Kennen Sie das? Sie nehmen an einer Tagung teil. Alle freuen sich über die sommerlichen Temperaturen. Sie aber ärgern sich. Denn die Kollegen, mit denen Sie sich in der Pause gern über das Vortragsthema unterhalten hätten, witzeln schon seit zehn Minuten lautstark über die „tiefen Einblicke“, die die letzte Rednerin gewährte. Als Sie „die Jungs“ zur Ordnung rufen, entspinnt sich eine „lustige“ Diskussion darüber, dass neben großzügigem Dekolleté auf jeden Fall durchsichtige Oberteile als Businesskleidung zulässig sein sollten.

Sommer-Outfit: Nackte Haut? Aber nicht im Büro!

Wenn Sie eine Zeitschrift aufschlagen, werden Sie auf Unmengen nackter Haut in Anzeigen und Artikeln treffen. Nackte Haut – bevorzugt weibliche – ist ein bis heute funktionierendes Mittel, um Aufmerksamkeit auf Produkte oder Kunst zu lenken sowie die Einschaltquoten für Fernsehen und Kino zu erhöhen.

Nackte Haut im Fernsehen und im Privatleben ist das eine. Doch im Berufsleben erzielen nackte Haut und das Betonen der Weiblichkeit eine ganz andere Wirkung: Sie vermitteln Unprofessionalität, Unerfahrenheit, fehlendes Gespür für angemessenes Auftreten.

Eventuell wird es gewertet als ein Versuch, mangelnde Kompetenz zu verschleiern. Machen Sie sich klar: Wer einmal im Büro für ein aufreizendes Outfit bekannt ist, wird diesen Ruf schwerlich wieder umdrehen können. Und wenn Sie dann das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden, sage ich Ihnen: Stimmt, es ist auch so, Sie werden nicht ernst genommen.

Kennen Sie den Dresscode für das Sommer-Outfit im Büro?

Vor allem für Frauen gibt es viele Möglichkeiten, sich in der Freizeit passend und mit derselben Kleidung im Büro völlig unpassend zu kleiden. Jüngere Frauen beim Berufseintritt kann dies nochmals besonders betreffen. Hier sollten Sie unterscheiden zwischen der Berufskleidung eines Büromenschen und der Berufskleidung eines Popstars.

Privat können Sie tragen, was Sie möchten. Im Büro allerdings gibt es entweder einen offiziell formulierten Dresscode. Auf jeden Fall gibt es immer einen unausgesprochenen, aber trotzdem allgemein gültigen Dresscode. Der kann variieren nach Unternehmen, Branche, Position und Funktion. Aber es wird ihn geben, glauben Sie mir.

  • Das tiefe Dekolleté
    Ein Dekolleté, das keinen Raum für Phantasien lässt, hat im Büro nichts zu suchen! Rücken Sie statt Ihrer weiblichen „Attribute“ Ihre Fachkompetenz in den Vordergrund. Passend angezogen sind Sie im Büro mit einer Bluse, die dezent die obersten Knöpfe geöffnet hat. Oder tragen Sie ein Top darunter. Auch T-Shirts und Blusen sollten einen kleinen Ausschnitt haben oder mit einem entsprechenden „Darunter“ bürotauglich gemacht werden.
    Tipp: Holen Sie sich für eine sehr sachliche, aber feminine Business-Oberbekleidung doch Anregungen bei Nachrichtensprecherinnen oder sachorientierten Talkerinnen im Fernsehen.
  • Die Miniröcke und Superminis
    Für Stars, Sternchen und junge Mädchen mag es passend sein. Im Büro haben Mini- oder sogar die Superminiröcke nichts zu suchen. Auch bei großer Hitze sind sie ein absoluter „no go“/ geht gar nicht. Die Rocklänge sollte Ihrer Position entsprechen. Und auch die figurabzeichnende Stretch-Variante ist nichts fürs Business. Privat können Sie das halten, wie Sie möchten, im Büro sollten Sie mehr als einen „Po und tolle Beine-Eindruck“ hinterlassen.
  • Die bauchfreien Oberteile
    Was soll man dazu noch sagen? Bauchfreie Oberteile, die vielleicht noch ein Nabelpiercing oder Ihre tolle Taille zeigen, sind klasse. Aber bitte nur in Ihrer Freizeit, auf der Party, beim Einkaufen oder am Strand. Im Büro haben diese Bekleidungsteile nichts zu suchen.
  • Die beliebten Hüfthosen
    Hüfthosen sind so sexy, weil selbst im Stehen (vom Bücken oder Strecken ganz zu schweigen) immer ein wenig Haut blitzt. Außerhalb des Büros kann dies Ihr absoluter Modefavorit sein. Im Büro halten Sie sich besser mit einem „Darüber“ bedeckt.
  • Die modisch top-aktuellen Flipflops
    Egal, wie toll Ihre Fliflops aussehen und auch wenn sie in „gedeckten“ Farben sind: Flipflops sind reine Freizeitkleidung. Im Büro sind sie absolut tabu. Alternativen bieten Sandalen oder zehenfreien Sandalen. Doch auch hier gilt: Je höher die Position, die Sie bekleiden, desto geschlossener. Beispielsweise sind für die meisten Sekretärinnen geschlossene Pumps statt Sandalen – auch bei größter Hitze – ein berufliches Muss.

Sie merken an den ersten fünf großen Fehlern, dass dies alles Fallstricke sind, die Frauen betreffen. Sie und ich können darüber denken, wie wir wollen. Das sind die derzeitigen „Regeln“. Ich bringe es gern auf den Punkt: Sie werden sich in den meisten Berufen und gerade in Büroberufen entscheiden müssen, ob Sie als „weiblich-verführerisch“ oder als „fachlich-kompetent“ wahrgenommen werden möchten. Es gibt nur einen schmalen Grad des sowohl-als-auch. Nachdem Sie Teil 2 gelesen haben, kennen Sie auch die letzten fünf Fallstricke, die das Sommer-Outfit für Frauen und für Männer bereit hält.

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