Social Media verlangt neue Kommunikationsregeln

Social Media kann sehr nützlich sein, doch nur dann, wenn man dieses Instrument richtig nutzt. Die Kommunikation im Web 2.0 unterscheidet sich von der klassischen Marketingkommunikation. Eine neue Ära ist angebrochen, in der es die Kunden sind, die die Kommunikationsregeln festlegen. Wir müssen nur zuhören und den Kunden gewähren lassen. Hier finden Sie drei Tipps, wie Sie im Social Media richtig kommunizieren.

Social Media ist eine Chance
Social Media ist noch jung und für kleine und mittlere Unternehmen aus dem B2B-Bereich schwer fassbar. Die Unsicherheit, dass im Internet zu viele Interna preisgegeben werden, veranlasst viele Unternehmen dazu, das Thema gänzlich zu umgehen.

Dennoch ist Social Media eine riesige Chance: Wer heute Empfehlungen erhalten will, sollte sowohl auf die Mundpropaganda im realen Leben als auch in der Online-Welt setzen. Insbesondere Social Networks ermöglichen den Aufbau eines strategischen Netzwerks auch über die eigenen Stadtgrenzen hinaus.

Wer sich früher von der Konkurrenz abschottete, ist heute gezwungen, mit dem Wettbewerb zusammen zu arbeiten. Denn die Kommunikationsregel Nummer eins im Social Media heißt – vernetzen statt bekriegen.

Social Media braucht ein Konzept
"Es wird sowieso über Sie geredet, also reden Sie lieber mit: Im Social Media."

Das sind die typischen Pauschalaussagen von Social Media-Beratern. Die Folge: Unerfahrene Unternehmen brechen in Panik aus und legen irgendwie los mit "twittern", "xingen" oder mit Blogs – jedoch ohne Konzept und ohne Inhalte. Und die Kommunikation läuft nach dem alten Prinzip – das Sender-Empfänger-Modell.

Damit ist die sog. Kommunikation "1:n" gemeint – ein Unternehmen sendet Werbebotschaften aus, und "n" potentielle Kunden sollen geduldig und voller Neugierde darauf warten, die Nachricht zu empfangen. Die Kommunikationswelt ist heute anders: Sie ist wie auf den Kopf gestellt, wobei der Kunde das Ruder in der Hand hat.

Laut einer Studie erhalten wir heute mehr als 64 Mal so viele Informationen wie vor 30 Jahren: Wie können wir also Kunden dazu bringen, dass sie das eigene Unternehmen wahrnehmen? Indem wir das tun, was die anderen nicht tun – zuhören!

Die zweite Kommunikationsregel im Social Media lautet also – Kunden zuhören und als mündige Personen betrachten.

Social Media ist kollaboratives Arbeiten
Menschen bilden im Social Media Communities, bewerten gemeinsam Personen, Produkte und Unternehmen und sammeln gemeinsam Wissen an. Dies bedeutet, dass so auch die Unternehmenskommunikation ausgerichtet sein muss – auf der Basis des kollaborativen Arbeitens.

Starten Sie zunächst mit der Kommunikation nach innen – entwickeln Sie Projekte, die das kollaborative Arbeiten der eigenen Mitarbeiter fördert. Gelingt das Projekt, dann klappt auch die kollaborative Kommunikation im Social Media. Dies ist die leichteste Art, um die eigenen Mitarbeiter und das eigene Unternehmen dazu zu bewegen, dem Kunden zuzuhören.

Gründen Sie z. B. eine Test-Community, und zwar auch dann, wenn Sie erklärungsbedürftige Investitionsgüter herstellen. Sicherlich können Sie auch im produzierenden Gewerbe einiges von den eigenen Kunden lernen. Wer sich noch nicht traut, kann dies gerne zunächst als einen geschlossenen Login-Bereich einrichten.

Sobald Ihr Unternehmen Vertrauen in diese Plattform geschöpft hat, kann man ausgewählte Teilbereiche der Öffentlichkeit zugänglich machen und die Kundenzufriedenheit auf diese sehr unaufdringliche Weise präsentieren.

Die Kommunikationsregel Nummer drei heißt: Kundenlob ist vertrauenswürdiger als Eigenlob.