So wählen Sie einen ungefährlichen Beruf

Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass es in Deutschland nur relativ wenige Menschen gibt, die eine Berufskrankheitsrente beziehen. Im Jahr 2005 wurde etwa bei 15.701 Menschen eine Berufskrankheit anerkannt. Es ist aber beileibe nicht so, dass Berufskrankheiten in allen Berufen gleichermaßen vorkommen.

Gefährliche Berufe können krank machen

Grundsätzlich sind alle Berufe, bei denen Menschen gefährlichen Stoffen ausgesetzt sind, möglicherweise krankheitsauslösend. Hinzukommt dann auch noch eine persönliche Disposition. Ein Friseur, eine Kosmetikerin oder auch ein Chemiker ist von Beruf wegen beispielsweise häufig Chemikalien ausgesetzt. Das kann auf Dauer zu großen gesundheitlichen Schwierigkeiten bis hin zu chronischen Erkrankungen führen.

Einem ganz anderen Gefahrstoff sind Bergleute ausgesetzt, die tagtäglich feinen Kohlenstaub einatmen. Viele Bergleute haben im fortgeschrittenen Arbeitnehmeralter große Lungenprobleme.  Aber auch Handwerker, die mit gefährlichen Werkzeugen arbeiten, können durch einen Unfall sehr schnell berufsunfähig werden. In seltenen Ausnahmefällen kommt es sogar zu Todesfällen.

Einen ungefährlichen Beruf bewusst auswählen

Ein Schriftsteller, ein Bankangestellter, eine Sekretärin oder auch ein Buchhalter kann kaum an einer Berufskrankheit leiden, weil es nur wenige berufsspezifische Krankheiten gibt für diese Berufsbilder. Entscheidend ist immer, dass die Krankheit nur deswegen entstehen kann, weil ein Mensch einen bestimmten Beruf ausübt.

Die Berufskrankheits-Verordnung fasst den Begriff recht eng, so dass viele schwere Erkrankungen, die nur theoretisch in irgendeiner Form mit dem Beruf zusammenhängen könnten, nicht als Berufskrankheit anerkannt werden. Im Jahr 2005 wurden nur 26% aller Anträge auf Anerkennung einer Berufskrankheit positiv beschieden. Das zeigt schon, dass die Hürde für die Betroffenen ziemlich hoch liegt.

Die Risiken realistisch einschätzen

Es gibt Berufe, in denen Berufskrankheiten relativ häufig vorkommen. Ein junger Mensch sollte sich sehr gut überlegen, ob er tatsächlich für einen vermeintlichen Traumberuf seine Gesundheit riskieren möchte. Vielleicht ist der Gedanke für einen jungen Menschen im ersten Moment gar nicht so unangenehm, schon in mittleren Jahren Berufskrankheitsrente beziehen zu können.

Doch die Realität sieht ganz anders aus. Die meisten Betroffenen müssen mit großen Einschränkungen leben und müssen zudem auch noch mit einer oftmals sehr mageren Rente ihren Lebensunterhalt bestreiten. Deswegen ist es sehr wichtig, bei der Berufswahl mögliche Risiken in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.

Die Risiken als Arbeitnehmer reduzieren

Jeder Arbeitnehmer kann selbst einen Beitrag dazu leisten, dass niemals eine Berufskrankheit entsteht. Wer beispielsweise leichtfertig mit Chemikalien umgeht oder unvorsichtig mit Maschinen arbeitet, darf sich am Ende nicht darüber wundern, wenn einmal etwas passiert. Zudem kann jeder Arbeitnehmer versuchen, auf den Arbeitgeber Einfluss zu nehmen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Ist das nicht möglich, ist eventuell ein Arbeitsplatzwechsel eine Lösung.

In der heutigen Zeit sollte sich kein Arbeitnehmer mehr mit Gesundheitsrisiken abfinden, die früher oder später mit einiger Wahrscheinlichkeit zu einem großen Problem führen werden. Sie sollten immer daran denken, dass Sie Ihre Gesundheit nur ein einziges Mal haben und deswegen auch nur ein einziges Mal verlieren können.

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