So starten Sie nach dem Studium ins Berufsleben

Wenn sich das Studium allmählich dem Ende neigt, dann sollten Sie sich ernsthaft Gedanken darüber machen, was Sie danach anfangen wollen. Wollen Sie vielleicht noch in anderen Bereichen weiter studieren, streben Sie ein Masterstudium an oder wollen Sie promovieren? Oder wollen Sie die graue Theorie endlich hinter sich lassen und ins Berufsleben einsteigen?

Ideal: Sehr früh erste Kontakte knüpfen

Beruf und Studium können auch in der Studienzeit schon auf gewisse Art und Weise zusammentreffen. Etwa dann, wenn Sie Ihre anstehende Abschlussarbeit in einem praktischen Betrieb schreiben wollen. Dieses Vorhaben ist in vielen Fällen eine sinnvolle Sache, muss aber mit den jeweiligen Verantwortlichen der Universität oder Fachhochschule beizeiten abgesprochen werden.

Selbstverständlich sollten Sie auch für das Finden entsprechender Unternehmen reichlich Zeit einplanen, denn nur in den allerwenigsten Fällen finden Sie ein Unternehmen, in dem Sie Ihre Arbeit schreiben können. Nutzen Sie auch spezielle Jobbörsen. Dort finden Sie auch Unternehmen, die sich expliziet für Studierende anbeiten.

Wann der richtige Zeitpunkt ist, um sich mit den ersten Recherchen zu beschäftigen, kann nicht pauschal gesagt werden. Letztlich ist der Studienweg jedes Einzelnen dafür individuell. Grundsätzlich sollten Sie aber mindestens ein Jahr vor Ihrem Abschluss bereits mit der aktiven Recherche begonnen haben.

Wohin wollen Sie?

Zur Recherche gehört auch die Auseinandersetzung mit Ihren ganz persönlichen Zielen und Wünschen. Die Frage, die Sie ganz konkret klären müssen, ist die, was Sie nach Ihrem Studium konkret machen wollen.

Natürlich haben Sie sich durch Ihr Studium schon für einen zumindest groben Berufsweg entschieden, nach dem Studium kommt aber dann die entgültige Entscheidung, in welcher Art von Betrieb Sie Ihr Wissen anwenden und ausbauen wollen. Entsprechend dieser Vorüberlegungen können Sie auch immer weiter eingrenzen, wer für Sie als neuer Arbeitgeber überhaupt in Frage kommen könnte.

Fehlt Ihnen noch der letzte Rest zu einer Entscheidung, dann nutzen Sie vielfältige Informationsangebote. Zum einen wird Ihnen in dieser Hinsicht online eine Menge geboten (in besonderen Jobbörsen oder in Foren für Studierende), zum anderen können Sie auch ganz real Beratungen in Anspruch nehmen oder Informationsveranstaltungen oder Messen besuchen.

In diesem Zusammenhang soll auch die Bundesagentur für Arbeit nicht unerwähnt bleiben. Sie veranstaltet an den Hochschulen regelmäßig Informationsveranstaltungen, die zur Berufsfindung beitragen sollen. Auch Einzelberatungen können in Anspruch genommen werden. Haben Sie sich bereits für Ihre Richtung entschieden, dann hilft Ihnen die Agentur auch gern bei Detailfragen, wie etwa der Gestaltung Ihrer Bewerbung oder dem Auftreten in einem Vorstellungsgespräch.

Nach dem Schritt der intensiven Information wird der Kreis Ihrer persönlichen Wunschmöglichkeiten immer kleiner und erlesener. Stellen Sie sich selbst die Fragen, in wie weit die noch verbliebenen potenziellen Arbeitgeber für Sie interessant sind, hinsichtlich der Möglichkeit von Förderungen Ihres Studiums durch eben diesen Arbeitgeber. Und wie stehen die Karrierechancen nach Ihrem Abschluss?

Die Bewerbung

Haben Sie endgültig festgelegt, wer für Sie als zukünftiger Arbeitgeber in Frage kommt, dann geht es an den nächsten Schritt: Die Bewerbung. Diese sollte absolut fehlerfrei und nach aktuellen Standards formuliert und gestaltet sein.

Auch kleine Patzer werden hier nicht verziehen, denn schließlich bewerben Sie sich hier nicht um einen Aushilfsjob, Sie wollen grundlegende Weichen für Ihr späteres Leben stellen. Sollten Sie in dieser Disziplin nicht allzu sicher sein, dann informieren Sie sich ganz in Ruhe online über die relevanten Punkte einer guten Bewerbung und über die wesentlichen Unterschiede der klassischen Bewerbung im Vergleich zur immer öfter gefragten Onlinebewerbung. Ist letztlich alles perfekt und rund, dann schicken Sie Ihre Bewerbung auf die Reise und drücken Sie die Daumen!

Die Zeit bis zu den ersten Reaktionen sollten Sie ebenfalls sinnvoll und im Sinne Ihrer Zukunft nutzen. Machen Sie sich mit der Prozedur des Vorstellungsgesprächs vertraut. Spielen Sie verschiedene Szenarien, die Sie erwarten könnten, durch. Überlegen Sie, was Sie auf ausgefallene Fragen antworten könnten. Vergessen Sie auch nicht, sich ein passendes Outfit auszusuchen. Haben Sie keine passenden Kleidungsstücke, dann sollten Sie diese noch rechtzeitig besorgen.

Was sich nach der Einstellung ändert

Eine ganze Menge und nicht nur rein beruflich ändert sich nach der Einstellung. Denn wenn Sie aus dem Studium in das Berufsleben gehen, dann erlöschen einige Familienversicherungen. Sie benötigen dann eigene Versicherungen, etwa eine Krankenversicherung.

Sie sollten also im Vorfeld schon daran denken, sich auch für diese wichtigen Änderungen ein kleines Zeitfenster freizuhalten. Insbesondere eine gute Beratung sollten Sie nicht auslassen. Versicherungen kosten nicht immer viel Geld, sind aber auch nicht immer sinnvoll. Was für Sie letztlich sinnvoll ist, muss individuell ermittelt werden, entsprechend gestaltet sich anschließend Ihr Versicherungsschutz.

Keine Zusage erhalten

Denken Sie immer daran, dass Sie trotz bester Vorbereitungen auch Pech haben können und keinen Arbeitgeber finden. Das passiert leider recht häufig, auch wenn die Voraussetzungen des Bewerbers eigentlich gut sind. Im negativen Fall sollten Sie sich umgehend bei der Bundesagentur für Arbeit melden, Sie hilft Ihnen bei den nächsten nötigen Schritten, um möglichst bald einen passenden Arbeitgeber für Sie zu finden.

Sollten Sie nach dem Studium wirtschaftlich nicht abgesichert sein, dann greift für Sie das Arbeitslosengeld II. Dieses können Sie bei Ihrer zuständigen Kommune oder dem örtlichen Jobcenter beantragen. Sollte Ihrerseits Bedarf an einer solchen Unterstützung bestehen, dann werden Sie auch schon bei Ihrem ersten Besuch bei der Bundesagentur über die nötigen Schritte zum Antrag informiert.

Die Bewilligung von Arbeitslosengeld geschieht in der Regel recht zügig, die Auszahlung erfolgt rückwirkend für den Zeitraum Ihrer Nichtbeschäftigung. Allerdings ist dafür eine frühzeitige Meldung bei der Arbeitsagentur nötig.

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