So setzen Sie Ihre Absauganlage richtig ein

Absauganlagen sind in Produktionsbetrieben eine wichtige Einrichtung für den Arbeitsschutz und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter. Vielfach werden Absauganlagen jedoch falsch eingesetzt. Besonders, wenn der Betrieb Geld sparen will und alte Absauganlagen in einem anderen Bereich neu einsetzen möchte. Was Sie bei Absauganlagen beachten müssen, erfahren Sie hier.

Wenn die Atemluft in Ihrem Betrieb mit Schadstoffen verunreinigt ist, so müssen Sie eine Absauganlage installieren. Dadurch können Sie die verunreinigte Luft von den Schadstoffen befreien und die Luftqualität steigern.

Aber auch Produktionsanlagen profitieren von einer gut funktionierenden Absauganlage. Dadurch gibt es weniger Ausfälle und die Instandhaltungskosten werden beachtlich reduziert. Dazu ist es jedoch notwendig, Ihre Absauganlage richtig einzusetzen und regelmäßig zu überprüfen.

Grundsätzliches zur Gestaltung von Absauganlagen

  • Für die Absaugung von Gasen, Dämpfen und Stäuben sind die Absauganlagen und Erfassungseinrichtungen so zu gestalten, dass diese so wirkungsvoll wie möglich abgesaugt werden. Vielfach hat sich die Absaugung direkt an der Quelle, die sogenannte Punktabsaugung, bestens bewährt.
  • Wenn Sie hochentzündliche und explosionsfähige Stoffe absaugen wollen, so ist die Absauganlage so zu bemessen, dass es zu keiner Ansammlung der Gefahrstoffe in gefährlicher Konzentration mehr kommt. Die Absauganlage ist gemäß der Explosionsschutzrichtlinie ATEX auszulegen und zu gestalten.
  • Die abgesaugte Abluft ist so abzuleiten, dass die Arbeitnehmer nicht gefährdet und die Luftqualität im Raum nicht beeinträchtigt werden. Die Menge der abgesaugten Luft muss mit einer entsprechenden Menge von Frischluft dem Raum zugeführt werden, damit kein Luftmangel entsteht.
  • Beachten Sie auch die Wechselwirkung zwischen Raumlüftung und Absaugung. Diese beiden Einrichtungen dürfen sich nicht ungünstig beeinflussen.
  • Abgase und Dämpfe, welche man nicht abfiltern kann, müssen unbedingt ins Freie geleitet werden.

Die Auswahl der richtigen Absaugung

Es gibt sehr viele Hersteller von Absauganlagen. Jeder hat sich auf ein bestimmtes Anwendungsgebiet spezialisiert. Grundsätzlich unterscheiden wir drei Hauptgruppen für den Einsatz der richtigen Absauganlage:

Hochdruckabsaugung:

Wird zur Absaugung von Emissionen und gesundheitsgefährlichen Stäuben direkt an der Entstehungsstelle eingesetzt. Zum Beispiel direkt am Werkzeug, am Winkelschleifer, am Schweißbrenner, am Drucklufthammer etc.
Außerdem kommen Hochdruckabsaugungen bei industriellen Zentralstaubsauganlagen oder bei Materialförderung zum Einsatz.

Mitteldruckabsaugung:

Diese sind besonders bei Entstaubungsanlagen, Schweißrauchabsaugungen und Tischlereiabsaugungen sehr gut einsetzbar. Meistens wird dazu ein Ventilator mit einem höherem Unterdruck und Filterkästen eingesetzt.

Niederdruckabsaugung:

Hier werden große Luftmengen über große Rohrquerschnitte abgesaugt. Als Beispiel sei die Absaugung von Dämpfen in Lackierkabinen angeführt. Aber zur Abgasabsaugung und zur Raumlüftung eignen sich Niederdruckabsaugungen sehr gut.

Was tun Sie bei einer Störung der Absauganlage?

  • Bei Absauganlagen sind entsprechende Warneinrichtungen zu installieren, die eine Störung oder einen Betriebsausfall anzeigen. Als sinnvoll erweist sich eine Differenzdruckmessung am Filter, um feststellen zu können, ob der Filter verunreinigt oder defekt ist.
  • Aber auch Füllstandsensoren und Strömungswächter können bei gewissen Anwendungen notwendig sein.
  • Verunreinigte Absauganlagen müssen Sie bei Bedarf reinigen. Fast alle modernen Absauganlagen haben eine wirkungsvolle automatische Abreinigungsvorrichtung am Filter.
  • Sämtliche Absauganlagen sind jährlich zu überprüfen und zu warten. Die Überprüfung ist zu dokumentieren. Verstopfte oder beschädigte Filter sind gegen neue Filter zu ersetzen.