Wie Sie auf die Kostenrechung Einfluss nehmen
Prüfen Sie zunächst, ob alle variablen Kosten wirklich Ihren Produkten oder Dienstleistungen zuzuordnen sind. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass Kosten, die eigentlich auf mehrere Einheiten aufzuschlüsseln wären, der Einfachheit halber einem Produkt zugeschlagen werden. Beispiel dafür sind Lager- oder Transportkosten für mehrere Produkte.
Sind wirklich alle Kosten variabel?
Wenn Kosten in Wirklichkeit fix sind, sollten Sie auf eine richtige Berechnung bestehen. Häufig arbeiten Controller mit so genannten Soll-Deckungsbeitragsquoten. Es handelt sich dabei um eine Vorgabe der Geschäftsführung. Diese ist so ausgelegt, dass nur Produkte und Dienstleitungen mit möglichst hohen Deckungsbeiträgen im Sortiment bleiben, während andere zurückgefahren werden.
Auch wenn Ihre Deckungsbeitragsquote unter diesem Wert liegt: Solange Ihr Deckungsbeitrag positiv ist, tragen Sie zum Unternehmenserfolg bei.
Produktivitätsquote?
Neben dem Deckungsbeitrag liefern manche Controller auch Zahlen, die darlegen sollen, wie profitabel einzelne Produkte, Dienstleistungen aber auch Abteilungen arbeiten.
Zu diesem Zweck teilt er die fixen Kosten mit einem vorgegebenen Schlüssel auf. Gehen Sie dieser Aufschlüsselung genau nach, denn nicht selten wird hier willkürlich vorgegangen und der Erfolg Ihrer Arbeit schlechtgerechnet.
Weiterer Schwachpunkt der Kostenrechnung sind Schätzungen und unbelegte Annahmen, die nicht immer plausibel sind. So behelfen sich Controller mangels aktueller Daten und Zahlen aus den Vorjahren oder übernehmen die von Branchenverbänden.
Häufig treffen sie auch unbewiesene Annahmen "aus dem Bauch" heraus. Legen Sie solche Schwachpunkte offen und verhindern Sie, dass aufgrund fragwürdiger Zahlenwerke Fehlentscheidungen zustande kommen.
Praxis-Tipp "Kostenrechnung"
Fragen Sie den zuständigen Controller, wenn Ihnen etwas nicht klar ist, und bestehen Sie auf die Korrektur einer falschen Kostenrechnung. Wissen Controller, dass Sie nachhaken, werden sie sich daran gewöhnen Ihren Verantwortungsbereich nur dann mit Kosten zu belasten, wenn sie diese auch begründen können.