In allen Unternehmen werden Daten zum Personal erfasst. Als Beispiele hierfür sind folgende Daten zu nennen:
- das Geschlecht der Mitarbeiter
- das Alter der Mitarbeiter
- die Dauer der Betriebszugehörigkeit
- der Krankenstand
- die Anzahl der Personalzugänge
- die Anzahl der Personalabgänge
- die Qualifikation der Mitarbeiter
In einigen Unternehmen werden diese Daten aufgearbeitet und Kennzahlen gebildet, anschließend werden diese Kennzahlen ausgewertet. Durch die Auswertung der Kennzahlen durch das Personalcontrolling können oftmals Schwachstellen im Unternehmen identifiziert werden. Die Ursachen für diese Schwachstellen sind schnellstmöglich zu finden. Nur so kann ein Unternehmen Lösungen entwickeln.
Personalspezifische Kennzahlen Überblick
Es gibt zahlreiche Kennzahlen, die man aufgrund der Personaldaten
erstellen kann. So können Unternehmen beispielsweise auf der Grundlage
der Personaldaten folgende Kennzahlen bestimmen:
- die Frauenquote
- das durchschnittliche Alter der Mitarbeiter
- den Anteil jüngerer Mitarbeiter (Mitarbeiter unter 25 Jahre)
- den Anteil älterer Mitarbeiter (Mitarbeiter über 50 Jahre)
- die durchschnittliche Dauer der Betriebszugehörigkeit
- die Fluktuationsquoten
- die durchschnittliche Dauer einer Krankheit
- die durchschnittliche Anzahl an Krankheitstagen im Jahr
Bei größeren Unternehmen kann es unter Umständen sinnvoll sein, bei den Kennzahlen noch alters-, geschlechts- und qualifikationsspezifische Unterscheidungen durchzuführen. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass zum Beispiel bei der der Fluktuation und Krankheit Unterschiede bei den verschiedenen Mitarbeitergruppen vorliegen können.
Die Aussagekraft der Personalkennzahlen
Die Personalkennzahlen können einen Anhaltspunkt für Schwachstellen im Unternehmen geben. So kann eine geringe Frauenquote oder ein hoher Altersdurchschnitt Indiz dafür sein, dass ein Unternehmen für Frauen und junge Menschen als Arbeitgeber nicht interessant ist.
Eine geringe Dauer der Betriebszugehörigkeit und eine hohe Fluktuationsquote sind ein Anzeichen dafür, dass die Mitarbeiterzufriedenheit sehr gering ist. Ebenso kann eine hohe Krankheitsquote auf eine geringe Mitarbeiterzufriedenheit hindeuten. Alternativ dazu ist es aber auch denkbar, dass eine hohe Krankheitsquote auf ungünstige Arbeitsbedingungen zurückzuführen ist.
Wie sich den hier aufgeführten Beispielen entnehmen lässt, gibt es mehrere Möglichkeiten, um Personalkennzahlen zu deuten. Sie können zwar Indizien liefern, sind aber nur bedingt aussagekräftig.
Maßnahmen, die ein Unternehmen aufgrund von Personalkennzahlen ergreifen kann
Personalkennzahlen sind nur bedingt aussagekräftig. Nichtsdestotrotz sollte jedes Unternehmen die Kennzahlen des Personalcontrollings bei den Personalentscheidungen mit berücksichtigen. So kann man beispielsweise auf der Grundlage der altersspezifischen Kennzahlen Maßnahmen ergreifen.
Ein Unternehmen, welches heute überwiegend ältere Personen beschäftigt, hat in einigen Jahren das Problem, dass viele Arbeitnehmer aus dem Betrieb ausscheiden. Im schlimmsten Fall kann das zu einem aktuten Fachkräftemangel führen. Um dies zu verhindern, sollte ein Unternehmen schon jetzt reagieren und Maßnahmen ergreifen, um die Altersstruktur im Unternehmen zu verbessern. Es sollte versuchen, die Attraktivität für jüngere Arbeitnehmer zu steigern und die Fluktuation bei Mitarbeitern dieser Altersgruppe zu reduzieren.
Ebenso sollte ein Unternehmen bei einer hohen Krankheitsquote reagieren. Durch die Krankheit der Mitarbeiter entstehen dem Unternehmen hohe Kosten, die vielfach durch eine Verbesserung des Arbeitsumfelds und der Arbeitsbedingungen reduziert werden können.