Wenn Katastrophen große Teile der Bevölkerung treffen, sind auch Ihre Mitarbeiter mit hoher Wahrscheinlichkeit betroffen. Sie müssen wie bei den jüngsten Überschwemmungen ihr Hab und Gut sichern, sich selbst und die Familie in Sicherheit bringen und können ggf. wegen abgeschnittener Verkehrswege nicht zur Arbeit kommen. Hinter den Anfragen, die Sie dann erreichen, stehen immer Schicksale und Sie als Arbeitgeber müssen verzögerungsfrei entscheiden, ob, wie und in welchem Umfang Sie unterstützen wollen und können.
Die Erfahrung zeigt, dass bei Katastrophen keine Zeit mehr bleibt, um fundierte, durchdachte Entscheidungen zu diesen Themen zu treffen. Hat das Unternehmen nicht im Voraus einen Handlungsplan vorbereitet, bleiben die Fragen der Mitarbeiter unbeantwortet oder es werden ohne ausreichende Berücksichtigung der Konsequenzen ad-hoc-Entscheidungen getroffen, die später evtl. revidiert werden müssen.
Um Ihren Mitarbeitern im Katastrophenfall helfen zu können, sollten Sie unbürokratisch bleiben und delegieren
Das letzte, was ein Mitarbeiter in einer Krisensituation gebrauchen kann, sind langwierige Entscheidungsprozesse. Dezentralisieren Sie die Kompetenz, Mitarbeitern, die von einer Katastrophe persönlich betroffen sind, zu helfen. Lassen Sie die Führungskräfte vor Ort entscheiden, ob ein Mitarbeiter freinehmen kann, ob Sie die ausgefallene Arbeitszeit gutschreiben wollen und wie flexibel Sie bestehende Arbeitszeitregelungen auslegen.
Schaffen Sie eine zentrale Krisenhotline
Bestehende Strukturen, auch in Ihrem Personalbereich, sind mit den in einem solchen Fall auftretenden Fragen und Entscheidungen nicht gerüstet. Schaffen Sie daher eine zentrale Stelle, die durch einen "direkten Draht" zum Management auch schwierige Situationen schnell und unbürokratisch entscheiden kann.
Die Mitarbeiter an dieser Hotline sollten ein Informationspaket bereithalten, das wichtige Rufnummern und Ansprechpartner auch außerhalb des Unternehmens bereithält. So befreien Sie Ihre Mitarbeiter davon, in dieser schwierigen Situation selbst Informationen sammeln zu müssen.
Gewähren Sie den Mitarbeitern Privatsphäre
Nicht alle Mitarbeiter, die betroffen sind, möchten sich helfen lassen oder sich mit ihrer Situation dem Arbeitgeber offenbaren. Drängen Sie daher Hilfe im Katastrophenfall nicht auf, sondern bieten Sie sie aktiv an.
Halten Sie Ihre Pläne aktuell
Auch wenn Ihre Pläne glücklicherweise jahrelang in der Schublade verweilen können, halten Sie sie aktuell. Prüfen Sie die Angaben auf Vollständigkeit und mögliche geänderte Rahmenbedingungen. Nichts ist schlimmer, als im Notfall festzustellen, dass der einmal erarbeitete Maßnahmenplan in der Praxis nicht mehr funktioniert.
Geben Sie den Mitarbeitern im Katastrophenfall Sicherheit
Wichtiger als materielle Unterstützung ist im Katastrophenfall das Signal, dass Ihre Mitarbeiter die Freiheit haben, sich zunächst einmal um ihre persönlichen Belange zu kümmern. Arbeitgeber, die sich in solchen Situationen fürsorglich und großzügig zeigen, können damit rechnen, dass auch ihre Mitarbeiter unbürokratisch anpacken, wenn Not am Mann ist.