So können Sie durch Diversifikation Risiken reduzieren

Durch Diversifikation dehnen Sie Ihre bisherigen Unternehmensaktivitäten auf einen neuen Tätigkeitsbereich aus. Dabei können Sie verschiedene Diversifikations-Wege beschreiten und hierdurch Ihr unternehmerisches Risiko deutlich reduzieren.

Es gibt verschiedene Arten von Diversifikation. Zur Systematisierung der verschiedenen Möglichkeiten wird in der Regel auf die Stellung im Wertschöpfungsprozess (horizontal, vertikal und lateral) abgestellt oder nach dem Verwandtschaftsgrad zum bisherigen Geschäft (verwandt oder unverwandt) unterschieden.

Mit der horizontalen Diversifikation Risiken reduzieren

Bei einer horizontalen Diversifikationsstrategie erweitern Sie Ihr bisheriges Produktprogramm um solche Leistungen, die in einem sachlichen, funktionalen oder produktionsbezogenen Zusammenhang stehen. Hierbei ändert sich nur die Breite, nicht aber die Tiefe der Produktion.

Mit der vertikalen Diversifikation Risiken reduzieren

Demgegenüber werden bei einer vertikalen Diversifikation solche Produkte oder Leistungen in das Programm aufgenommen, die zu einer vor- oder nachgelagerten Produktionsstufe gehören.

Zu den vorgelagerten Produktionsstufen gehören beispielsweise Rohmaterial, Zulieferteile oder Ausrüstungen. Wenn Sie die vertikale Diversifikation auf nachgelagerten Stufen nutzen, beziehen sich diese z. B. auf Vertriebsorganisationen, Serviceorganisation oder Werbeagenturen. Eine vertikale Differenzierung zur Reduzierung von Risiken kann dahingehend erfolgen, dass sich nur die Fertigungstiefe – nicht aber die Produktbreite – vergrößert.

Mit der lateralen Diversifikation Risiken reduzieren

Bei der lateralen Diversifikation besteht zwischen den alten und den neuen Produkt/Markt-Kombinationen kein unmittelbarer Zusammenhang.

Bei dieser Variante lassen sich die unternehmerischen Risiken am besten reduzieren, da das Gesamtrisiko auf ganz unterschiedliche Branchen verteilt wird. Schwächen in der einen Branche werden durch Stärken anderer Branchen ausgeglichen.

Beispiel: Ein Unternehmen der Automobilbranche engagiert sich zukünftig auch in der Tourismusbranche.

Weitere Formen der Diversifikation

Bei der internen Diversifikation erfolgt die Ausweitung des Leistungsprogramms ausschließlich durch Einsatz eigener Ressourcen. Demgegenüber erfolgt der Markteintritt bei der externen Diversifikation durch ein bereits im neuen Markt tätiges Unternehmen. Dieses wird entweder ganz oder teilweise erworben (Akquisition, Fusion, Beteiligung) oder es wird eine Zusammenarbeit (Kooperation, Joint Venture, strategische Allianz) angestrebt. Welche Variante für Sie die günstigste ist, kann nur auf der Grundlage Ihrer ganz speziellen Situation entschieden werden.

Ziele einer Diversifikationsstrategie

Mit der Diversifikation können sehr unterschiedliche Ziele verfolgt werden. Neben der Reduzierung von Risiken kommen beispielsweise noch die folgenden Ziele in Betracht:

  • Erweiterung der eigenen Produktlinie
  • Erschließung neuer Absatzgebiete
  • Unternehmenswachstum
  • Erhöhung der Rentabilität
  • Reduzierung von Abhängigkeiten
  • Realisierung von Synergievorteilen
  • usw.

Mit der Diversifikation lassen sich Risiken – unter dem Strich – deutlich reduzieren. Allerdings können aus den zahlreichen positiven Beispielen keine Gestaltungsempfehlungen oder generellen Erfolgsfaktoren abgeleitet werden. Eine Diversifikationsentscheidung können Sie nur nach einer intensiven Prüfung Ihres ganz konkreten Falls treffen.